Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

AKTIEN NEW YORK/Schluss: Moderates Minus – China könnte Zinsen anheben

NEW YORK (awp international) – Die US-Börsen haben am Donnerstag mit moderaten Verlusten an ihre schwache Vortagsentwicklung angeknüpft. Marktteilnehmer begründeten dies vor allem mit Sorgen, dass China die geldpolitischen Zügel anziehen könnte. Zuvor hatte das chinesische Statistikamt vor steigender Inflation gewarnt. Gute Unternehmenszahlen – unter anderem von Morgan Stanley und Ebay – begrenzten allerdings den Abwärtsdruck. Keine klaren Impulse gingen von den durchwachsen ausgefallenen Konjunkturdaten aus.
Der Dow Jones Industrial behauptete sich wie schon am Mittwoch besser als die anderen Indizes und schaffte es dank starker Bankenwerte vorübergehend in die Gewinnzone. Zum Schluss stand der Leitindex aber minimale 0,02 Prozent tiefer bei 11.822,80 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index fiel um 0,13 Prozent auf 1.280,26 Punkte zurück. An der Technologiebörse Nasdaq sank der umfassende Composite Index um deutlichere 0,77 Prozent auf 2.704,29 Punkte, und der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,75 Prozent auf 2.286,08 Punkte.
ZAHLEN TREIBEN MORGAN STANLEY AN
Morgan Stanley hatte sich schon vor dem Handelsstart positiv zum Verlauf des vierten Quartals geäussert, was den Aktien ein Plus von 4,58 Prozent auf 29,02 US-Dollar bescherte. Der Gewinn der Bank hatte dank gestiegener Umsätze im Handelsgeschäft um 60 Prozent zugelegt. Davon profitierten auch die im Dow notierten Konkurrenten. Die Papiere der Investmentbank JPMorgan , die zuletzt mit ihren Zahlen die Messlatte für die Branche sehr hoch gelegt hatte, gewannen 2,38 Prozent auf 44,75 Dollar. Für die Aktien der Bank of America , die am Freitag berichtet, ging es um 1,18 Prozent auf 14,54 Dollar hoch.
Auch Southwest Airlines überzeugte – anders als zuletzt die Konkurrenten Delta Air Lines und American Airlines – mit ihrer Geschäftsentwicklung. Die Billigfluggesellschaft schloss das vergangene Jahr trotz gestiegener Treibstoffkosten mit einem kräftigen Gewinnsprung ab. Der Überschuss wuchs nach dem Krisenjahr 2009 dank der gestiegenen Nachfrage um das Dreieinhalbfache, erfüllte damit aber lediglich die Erwartungen am Markt. Die Aktien sanken um moderate 0,31 Prozent auf 12,79 Dollar.
EBAY PROFITIERT VON STARKEM WEIHNACHTSGESCHÄFT
Ebenfalls nach Zahlenvorlage legten die Aktien von Ebay um 5,74 Prozent auf 30,77 Dollar zu, was den Spitzenplatz im Nasdaq 100 bedeutete. Im für den Online-Marktplatz wichtigen Weihnachtsquartal wurden rund zehn Prozent mehr Waren verkauft als im Vorjahreszeitraum. Der Konzernumsatz stieg nach einer Flaute im Sommer wieder um fünf Prozent. Amazon übernimmt derweil den britischen Film- und Spieleverleiher Lovefilm, an dem der Online-Einzelhändler ohnehin schon der grösste Anteilseigner gewesen war, komplett. Die Anteilsscheine verloren 2,63 Prozent auf 181,96 Dollar.
Ford prüft unterdessen Möglichkeiten zum Export nach China. Zudem spricht der Autobauer laut Medienberichten mit seinem chinesischen Partner Chongqing Changan Automobile darüber, in China gefertigte Autos künftig auch in andere Schwellenländer zu exportieren. Die Aktien bekam dies jedoch nicht so gut: Sie gaben um 0,67 Prozent auf 17,78 Dollar nach. Derweil streicht der Flugzeugbauer Boeing rund 1.100 Stellen in der Produktion der C-17 Globemaster III, weil das US-Militär weniger Transportflugzeuge nachfragt. Die Papiere sanken um 0,85 Prozent auf 71,12 Dollar.
gl/stw

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft