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AKTIEN NEW YORK/Schluss: Schwächer – Dow fällt unter 10.000 Punkte

NEW YORK (awp international) – Der Dow Jones hat am Mittwoch mit Verlusten von rund einem Prozent und unter der Marke von 10.000 Punkten geschlossen. Die Investoren habe offenbar der Mut verlassen, sagten Händler angesichts des Kursrutsches innerhalb der letzten Handelsstunde. Zuvor war der Dow Jones noch bis auf 10.119,47 Punkte gestiegen. Nach dem jüngsten schnellen Kursanstieg rechneten selbst optimistische Investoren mit einem Rückgang der Aktienkurse, sagte ein Börsianer. Andere Händler verwiesen auf einen negativen Analystenkommentar zu Wells Fargo – der habe die Investoren erschreckt und die Märkte ins Trudeln gebracht, hiess es. Der Dow Jones schloss erstmals in dieser Börsenwoche unter der psychologisch wichtigen Marke von 10.000 Punkten.
Der US-Leitindex verlor bis Handelsende 0,92 Prozent auf 9.949,36 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 0,89 Prozent auf 1.081,40 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite-Index um 0,59 Prozent auf 2.150,73 Punkte nach. Der Auswahlindex Nasdaq 100 rutschte um 0,15 Prozent auf 1.753,56 Zähler ab. Laut dem am Mittwochabend veröffentlichten Konjunkturbericht (Beige Book) der US-Notenbank stabilisierte sich die US-Wirtschaft nach Einschätzung der Fed in vielen Sektoren oder verbesserte sich moderat.
Die Aktien von Wells Fargo litten unter der negativen Experteneinschätzung und sackten um 5,12 Prozent auf 28,90 US-Dollar ab. Der einflussreiche Analyst Richard Bove von Rochdale Securities hatte die Titel von “Neutral” auf “Sell” gesenkt hatte. Bove begründete dies damit, dass sich die Risikovorsorge für Wells Fargo zunehmend negativ entwickle und dass es nicht so aussehe, als könne die Bank ihre Ergebnisse des dritten Quartals beibehalten. Wells Fargo hatte im dritten Quartal einen Rekordgewinn erzielt.
Die Aktien von Morgan Stanley stiegen hingegen um 4,80 Prozent auf 34,08 Dollar. Morgan Stanley hatte mit seinem Gewinn die Analystenerwartungen getoppt.
Massive Produktionspannen hatten den Flugzeug- und Rüstungskonzern Boeing tief in die roten Zahlen gedrückt: Für das Milliardenminus im dritten Quartal hatten Sonderbelastungen beim fast drei Jahre verzögerten Langstreckenjet Dreamliner 787 sowie beim neuen Frachtflugzeug 747-8 gesorgt. Der US-Rivale des europäischen EADS -Konzerns strich deshalb auch seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr drastisch zusammen. Die Aktien schlossen mit minus 2,43 Prozent auf 50,63 Dollar.
Auch die Aktien der Fluggesellschaft Continental Airlines brachen angesichts des jüngsten Zwischenberichts um 13,76 Prozent auf 13,73 Dollar ein. Continental war wegen der Wirtschaftskrise im dritten Quartal erneut in die Verlustzone geflogen und leidet unter Rückgängen bei Geschäftsreisen.
Eli Lilly hatte im dritten Quartal dank strenger Kostenkontrolle und steigender Umsätze wieder einen Gewinn ausweisen können. Sowohl beim Umsatz wie auch beim Ergebnis pro Aktie vor Sonderposten hatte der Konzern die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Dennoch fielen die Aktien um 4,50 Prozent auf 33,67 Dollar. Auch der “Marlboro”-Hersteller Altria hatte ein Gewinnplus ausweisen können und übertraf die Erwartungen der Analysten. Dennoch gab der Kurs auch hier nach./sf/he

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