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AKTIEN SCHWEIZ/Eröffnung: Fester – Warten auf US-Daten – Verfall im Blick

Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag mit einer festeren Tendenz den Handel aufgenommen. Die positiven Vorgaben aus Übersee stützen dabei den Standardwerte-Index. An Wall Street ging es für die bedeutenden Indizes nach der Schlussglocke in Europa noch leicht nach oben und Kursgewinne im Exportsektor liessen den Aktienmarkt in Japan im Plus schliessen.
Die Börsianer konzentrieren sich auf den “Hexensabbat”, den grossen Verfall an den Terminmärkten. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass keine hohen Ausschläge hervorgerufen werden. Die Marktteilnehmer hätten ihre entsprechenden Geschäfte zum grossen Teil bereits abgewickelt, berichten sie. Am Nachmittag stehen erneut wichtige Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten an, die dann die Richtung am Markt bestimmen dürften.
Bis um 09.30 Uhr steigt der Leitindex SMI um 0,61% auf 6’463,50 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückt um 0,68% auf 989,03 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,58% auf 5’701,42 Zähler vor.
Bei den Einzelwerten legen SGS (+1,5%) im Vorfeld der Anlegertage in der kommenden Woche deutlich zu. Beobachter erwarten die Bekanntgabe neuer Ziele. Die Bank Vontobel geht davon aus, dass das Unternehmen sich ein Wachstumsziel ähnlich dem setzen wird, das vor kurzem Intertek bekannt gegeben hat – eine hohe einstellige Wachstumsrate.
Noch kräftiger nach oben geht es bei Adecco (+1,8%). Bereits am Vortag hatte es geheissen, der Titel könnte am Verfallstag massiv zulegen.
Transocean (+2,0%) emittierte zwei Anleihen, um die bestehenden Wandelanleihen per Ende des laufenden Jahres am Markt oder im Rahmen von privaten Vereinbarungen zurückzukaufen. Durch die Anleihen-Refinanzierung werden die Zinskosten von Transocean leicht höher, schreibt die ZKB.
Bei Kühne + Nagel (+2,1%) erhöht die Credit Suisse das Kursziel auf 135 (125) CHF. Die Aktien des Nebenwerts und Konkurrenten Panalpina (+1,6%) profitieren von einer Rating-Hochstufung der CS auf “Neutral”.
Die am Vortag uneinheitlich tendierenden Bankenwerte stehen alle auf der Gewinnerseite. So legen Credit Suisse (+0,7%) zu, während sich UBS (+0,1%) und Julius Bär (+0,1%) etwas weniger verteuern.
Richemont steigen 1,3%. Der Finanzinvestor Trilantic, an dem Richemont-Hauptaktionär, VRP und CEO Johann Rupert, massgeblich beteiligt ist, könnte den deutschen Brillenhersteller Rodenstock übernehmen, schreibt das “Handelsblatt”.
Roche (+0,4%) stehen mit einer Entscheidung der US-Arzneimittelbehörde FDA zur Anwendung des Roche-Medikaments “Avastin” bei der Behandlung von Brustkrebs im Blick. Ein Händler geht davon aus, dass die Roche-Aktie kurz auf die Entscheidung reagieren könnte. Erwartet wird, dass die provisorische Zulassung für “Avastin” bei Brustkrebs zurückgezogen wird. Die Analysten der Credit Suisse weisen darauf hin, dass ein Beratergremium der FDA sich gegen den Einsatz des Medikaments bei Brustkrebs ausgesprochen hat.
Bei der Konkurrenz von Swisscom (+0,3%) gibt es einen Eigentümerwechsel. Sunrise wird von ihrer dänischen Muttergesellschaft TDC an die CVC Capital Partners verkauft. Die Transaktion bewerte Sunrise mit 3,3 Mrd CHF.
In der zweiten Reihe meldet Galenica (+1,3) eine Produktpartnerschaft mit Kissei Pharmaceuticals für Phosphatbinder. “Dies ist ein guter Schachzug”, kommentiert Christoph Gubler. Anstatt alles selbst zu tun schliesse Galenica für die Weiterentwicklung und Vermarktung Partnerschaften mit Nephrologie- und Dialyseexperten wie Kissei in Japan und FMC in den USA. Dadurch müsse Galenica zwar die Gewinne teilen, sichere sich aber Marktzugang und profitiere von einer schnelleren Markteinführung.
Die kräftigsten Gewinne verbuchen Edisun (+5,1%) und Perrot Duval (+4,9%).
ps/rt

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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