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AKTIEN SCHWEIZ/Eröffnung: Freundlich – Actelion brechen ein

Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Montagvormittag freundlich. Die Vorgaben aus dem Ausland sind positiv. So hatten gut aufgenommene Daten dem Dow Jones Index am Freitag auf den höchsten Stand seit mehr als vier Monaten verholfen und auch die Börsen in Asien zeigten sich fester.
News aus den Reihen der Bluechips gibt es hierzulande unter anderem zu Actelion. Dabei sorgen die jüngsten Studienergebnisse zu Clazosentan für deutliche Verluste an der Börse. Auftrieb erhalten dagegen Petroplus nach einem Richtungswechsel in der Akquisitionspolitik. Im breiten Markt hat unter anderem der Backwarenkonzern Aryzta über das Geschäftsjahr 2009/10 informiert.
Der Leitindex SMI steht um 09.30 Uhr 0,30% höher auf dem Stand von 6’380,16 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil um 0,36% auf 979,71 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,34% auf 5’652,25 Zähler.
Petroplus (+3,5%) führen die Tabelle im SMI/SLI an. Die Anleger reagieren mit Erleichterung auf die geänderte Akquisitionspolitik. Die Raffineriebetreiberin richtet den Blick aus strategischen und finanziellen Gründen stärker auf Europa und veräussert die Beteiligung an der Investment-Zweckgesellschaft PBF für 91 Mio USD, mit welcher sie Zukäufe in den USA tätigen wollte.
Analysten werten dies als strategisch sinnvoll. Allerdings unterstreiche die Nachricht auch den anhaltenden Bedarf von Petroplus nach Kapital, schreibt die Bank Vontobel. Die Kreditvereinbarungen dürfte das Unternehmen einhalten, heisst es weiter. Die ZKB wertet als positiv, dass die Gesellschaft nun keine Kapitalerhöhung mehr zur Unterstützung der künftigen Expansion von PBF durchführen muss.
Einen deutlichen Ausreisser nach unten bilden dagegen Actelion (-7,7%). Der Pharmakonzern hat mit dem Produktkandidaten Clazosentan in einer Phase-III-Studie einen Rückschlag erlitten. Damit sei im besten Fall eine deutliche Verzögerung verbunden, meinen Analysten. Andere rechnen damit, dass die weiteren klinischen Studien zu Clazosentan eingestellt werden und der Medikamentenkandidat nicht mehr weiter entwickelt wird. Zuvor musste das Allschwiler Unternehmen bereits mit dem Schlafproduktkandidaten Almorexant einen Misserfolg hinnehmen.
Sonova gewinnen 1,7%. Der Konzern sieht sich mit dem schwierigen Währungsumfeld konfrontiert. Das unterliegende operatives Geschäft laufe aber unverändert gut, sagte CEO Valentin Chapero im Interview mit der “Finanz und Wirtschaft”. Grössere Aufschläge gibt es noch bei Logitech (+1,4%) sowie Nobel Biocare (+1,7%).
Auch Holcim (+0,7%) sind gefragt. Der Baustoffproduzent rechnet nicht mehr mit vielen guten Zukaufsgelegenheiten am Markt und sieht den Liquiditätsengpass im Sektor als entschärft, wie CFO Theophil Schlatter der deutschen “Börsen-Zeitung” sagte. Wachstumsmöglichkeiten erwartet der Manager vor allem in Indien.
News zu Nestlé (+0,2%) werden als kursneutral eingeschätzt. Der Konzern setzt auf das Geschäft mit medizinischer Nahrung und gründet dazu eine Tochtergesellschaft und ein Institut im Umfeld der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne. Nestlé will in den nächsten zehn Jahren hunderte Mio CHF investieren.
Die ebenfalls grosskapitalisierten Roche geben 0,8% nach. Novartis (+0,4%) legen dagegen zu. Der Pharmakonzern hat vom vorberatenden Ausschuss der EU-Gesundheitsbehörde mehrere positive Empfehlungen erhalten, wie am Freitag bekannt wurde. Dagegen will der Ausschuss bei dem Roche-Mittel Avastin das Risiko-Nutzen-Profil analysieren.
UBS (+1,3%) und CS (+0,7%) zeigen sich leicht freundlich. Die Grossbanken könnten einem Bericht der “SonntagsZeitung” zufolge allerdings künftig zu einer Kernkapitalquote von 12% verpflichtet werden. Das wären 2,5 bis 5 Prozentpunkte mehr, als ihre ausländischen Konkurrenten nach den Basel III-Regeln vorhalten müssen.
Im breiten Markt hat der Backwarenkonzern Aryzta mit dem Geschäftszahlen 2009/10 die Erwartungen des Marktes auf Gewinnstufe genau getroffen, beim Umsatz jedoch leicht verfehlt. Die Aktie verliert 0,1%. Nach Halbjahreszahlen am Freitagabend rücken Mindset um 3,0% vor.
cc/cf

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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