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AKTIEN SCHWEIZ/Eröffnung: Schwächer – Finanztitel und Zykliker im Angebot

Zürich (awp) – Die Schweizer Börse zeigt sich am Dienstag in der Eröffnungsphase schwächer. Die Anleger hätten sich angesichts der verhaltenen Vorgaben aus den USA sowie durchzogenen Impulsen aus Asien zurückhaltend gezeigt, so Marktbeobachter. Zudem mangle es heute weitgehend an News von SMI-/SLI-Gesellschaften, deshalb seien viele Marktteilnehmer nach den Vortagesavancen zu Gewinnrealisierungen geschritten.
Dabei sind vor allem die am Vortag gesuchten Finanz- und konjunkturensitiven Valoren etwas unter Druck geraten, besser halten sich defensive Valoren und einzelne Medtech-Werte. Für einige Sonderbewegungen sorgen die zahlreichen Unternehmensnews aus dem breiten Markt.
Weitere Impulse werden werden am Nachmittag aus den USA erwartet, wo heute noch der Case-Shiller-Hauspreisindex Februar und der Index des Verbrauchervertrauens April anstehen. Hierzulande hält die Konjunkturerholung an. So ist der UBS-Konsumindikator im März deutlich angestiegen und liegt wieder auf dem Vorkrisen-Niveau vom Sommer 2008. Auch in Deutschland hat sich das Konsumentenvertrauen jüngst über Erwarten verbessert.
Um 09.30 Uhr verliert das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,60% auf 6’763,17 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,75% auf 1’047,89 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,57% auf 6’000,54 Punkte.
Unter den Finanzwerten können die Banken nicht von den heute vorgelegten guten Quartalszahlen der Deutsche Bank und Lloyds Banking profitieren. So verlieren CS (-1,2%), UBS (-1,0%) und Julius Bär (-0,8%) überdurchschnittlich.
Unter den Versicherungsvaloren werden Bâloise (-4,7% oder -4,40 CHF) ex-Dividende von 4,50 CHF gehandelt und können sich somit der Korrektur des Marktes entziehen. Der Basler Versicherer profitiere von einer Einigung mit der Signal-Iduna-Gruppe in Sachen Deutscher Ring, hiess es im Handel. Das Bâloise-Management rechnet jährlich mit Synergie-Effekten von 20-25 Mio EUR. Swiss Re (-0,7%) und ZFS (-0,6%) verlieren durchschnittlich.
Unter den konjunktursensitiven Werten verlieren SGS (-2,5% auf 1’461 CHF). Die Titel seien etwas unter Druck geraten, nachdem die Deutsche Bank das Rating auf “Hold” mit unverändertem Kursziel 1’500 CHF gesenkt habe, hiess es unter Marktbeobachtern. Begründet wird die Senkung mit der überdurchschnittlichen Performance der Titel des Warenprüfkonzerns im bisherigen Jahresverlauf, die nur noch beschränktes Aufwärtspotenzial offen lasse. Längerfristig bleibt die SGS-Aktie für die DB-Analysten aber attraktiv.
Clariant (-1,8%) und ABB (-1,5%), Kühne+Nagel (-1,1%) und Holcim (-0,9%) gehören ebenfalls zu den grösseren Verlierern. Auch Swatch (-1,0%) und Richemont (-0,8%) geben deutlicher nach.
Die defensiven Titel kommen wie oft in einem solchen Umfeld besser weg: Roche (-0,1%), Nestlé (-0,2%) und Novartis (-0,5%) velieren unterdurchschnittlich. Novartis und Alcon können damit kaum vom guten Quartalsergebnis der noch Nestlé- und bald Novartis-Tochter Alcon profitieren. Der Augenheilkunde-Konzern hat den Umsatz sowie Betriebs- und Reingewinn in den ersten drei Monaten 2010 deutlich gesteigert und sieht sich auf Kurs für ein “solides” Ganzjahresergebnis.
Einzige Kursgewinner im SMI/SLI sind Givaudan (+0,5% auf 948 CHF), Sonova (+0,4%) und Nobel Biocare (+0,3%). Givaudan profitieren dabei laut Händlern von positiven Kommentaren von Kepler und einer Kurszielerhöhung auf 1’050 CHF profitieren.
Im breiten Markt fallen nach Zahlen Phoenix (+5,0%) auf. Das Unternehmen habe die Erwartungen deutlich übertroffen, so Marktbeobachter. Orascom (+5,6%) hat eine für heute geplante Aktienkapitalerhöhung vorerst gestoppt. Als Grund werden “irreguläre Handelsaktivitäten mit unüblich hohen Volumen gekoppelt mit einem starken Aktienkursrückgang” angegeben. Zugleich wurden die Prognosen für 2010 bestätigt.
Ebenfalls nach Zahlen und einem angehobenen Ausblick legen AMS (+1,6%) zu. Bucher (+0,7%) sind im Zuge des Q1-Ausweises gesucht, während Micronas (-1,6%) und Precious Woods (-1,4%) nach Q1-Zahlen bzw. einer Verlustvedoppelung für 2009 im Angebot liegen. Straumann (-0,2%) liegen nach Zahlen ebenfalls etwas tiefer. Myriad (+1,2%) melden einen neuen Auftrag aus Spanien.
rt/uh

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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