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AKTIEN SCHWEIZ/Verlauf: Kaum verändert – Sehr ruhiger Handel

Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Freitagmittag gegenüber Vortag kaum verändert. Die anfänglichen Kursgewinne wurden im Laufe des Morgens schrittweise Preis gegeben. “Im frühen Handel hat noch der kleine Eurex-Verfall für etwas Impulse gesorgt, nun ist davon aber nichts mehr zu spüren”, sagte ein Händler in Zürich. “Die Anleger halten sich mit Engagements zurück, da Unternehmens- und Konjunkturdaten fast vollständig fehlen.” Im Kurstableau sei aufgrund der geringen Volumen keine einheitlich Tendenz auszumachen.
Grundsätzlich sind viele Marktteilnehmer weiter relativ optimistisch. So hat etwa die CS ihr 12-Monats-Kursziel für den SMI auf 7000 Punkte von 6400 Punkten erhöht, wobei die Erhöhung auf den Preiszielen einzelner Titel basiere. Besonders ins Gewicht fielen dabei deutlich höhere Kursziele für Novartis und Roche.
Um 12.20 Uhr steht der SMI kaum verändert bei -0,02% auf 6’285,74 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,02% auf 964,97 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,03% auf 5’422,16 Punkte.
Die grössten Avancen im SMI/SLI verzeichnen am Mittag Syngenta (+1,4%), ohne dass dazu fundamentale News vorhanden wären. Für Clariant (+0,6%) als zweitstärksten Titel hat UniCredit das Kursziel erhöht, nachdem der Konzern gestern die Schliessung von Produktionsstätten und den Abbau von 570 Stellen angekündigt hat. Die Massnahmen dürften weitere Einsparungen von jährlich rund 120 Mio CHF generieren, schreiben die Experten. Vor diesem Hintergrund und angesichts der aktuellen Bewertung bleibe das Anlagerating auf Buy.
Um rund 0,6% steigen auch Geberit, Logitech, Kühne & Nagel, Lonza oder Actelion. Actelion erhalten etwas Rückenwind durch eine Analyse der Credit Suisse. Die Strategen der Bank zählen die Titel zu den Qualitäts-Wachstumsaktien, ebenso wie jene von Aryzta (+0,4%), Nestlé (+0,4%), Sonova (-0,1%), Swatch (-0,9%) oder Tecan (-1,9%). Letztere leiden allerdings unter einer Ratingsenkung durch Cheuvreux.
Holcim (+0,6%) können Händlern zufolge etwas von einem positiven Kommentar von JPMorgan profitieren. Holcim bleibe nach den Drittquartalszahlen ihr “European Cement Pick”, schreiben die Analysten der US-Bank.
Überdurchschnittlich legen auch Swiss Life (+0,3%) und Swiss Re (+0,3%) zu, während ZFS (-0,8%) und Baloise (-2,2%) rote Vorzeichen tragen. Gemäss Bâloise-CEO Martin Strobel hat die Assekuranz die Krise – insbesondere im Vergleich mit den Banken – relativ schadlos überstanden. Allerdings sei die künftige Entwicklung für die Finanzindustrie nach wie vor mit Unsicherheiten belegt, wie er gestern am Insurance Forum sagte. Den Versicherungsgesellschaften böten sich jedoch in dieser Situation auch Chancen.
Auch die Bankenwerte zeigen sich uneinheitlich: CS (+0,1%) gehen knapp im Plus um, UBS (-1,1%), GAM (-1,9%) und Julius Bär (-2,1%) dagegen deutlich im Minus. “Wie im Gesamtmarkt sieht man auch bei den Finanzwerten keine einheitliche Tendenz”, sagte der Händler.
Roche (-0,1%) hat in Phase-III-Tests für Actemra bei juveniler idiopathischer Arthritis mit Actemra (Tocilizumab) den primären Endpunkt erreicht. Analysten sprechen von guten Neuigkeiten für Roche, da dadurch der Umsatz von Actemra steigen dürfte. Novartis zeigen sich unverändert.
Die rote Laterne halten im SMI/SLI Nobel Biocare (-2,4%), die damit ihre Vortagesverluste ausweiten.
Am breiten Markt steigen Newron um 2,2%. Das biopharmazeutische Unternehmen hat sich 7,9 Mio CHF via Privatplatzierung bei Institutionellen beschafft. Analysten werten die Nachricht positiv. Mit diesem Kapitalschritt erhalte Newron mehr finanzielle Flexibilität und könne damit für Ralfinamid eine Partnerschaft zu attraktiven Konditionen eingehen.
Glodbach Media gewinnen 0,7%. Das Medienunternehmen hat im Bereich “Performance Marketing” eine Kooperationsvereinbarung mit der Adconion Media Group angekündigt. Gavazzi (+1,4%) finden sich nach Halbjahreszahlen leicht im Plus. Am Markt wird von Zahlen im Rahmen der Erwartungen gesprochen.
Bobst verlieren 3,9%. Der Verpackungsmaschinen-Hersteller hat am Vorabend den Abbau von 300 Stellen an den Standorten Prilly und in Mex bekannt gegeben.
ch/uh/ra

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