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AKTIEN SCHWEIZ/Vorbörse: Freundliche Tendenz – Actelion unter Druck

Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte mit freundlicher Tendenz in die neue Woche starten. Händler verweisen auf gute Vorgaben aus dem Ausland. So hatten positiv aufgenommene Daten dem Dow Jones Index am Freitag auf den höchsten Stand seit mehr als vier Monaten verholfen und der Future auf den amerikanischen Leitindex konnte weiter zulegen. Die Börsen in Asien zeigen sich ebenfalls fester.
Hierzulande liegen einige wenige News aus den Reihen der Bluechips vor, unter anderem zu Actelion. Dabei sorgen die jüngsten Studienergebnisse zu Clazosentan für deutliche vorbörsliche Verluste. Im breiten Markt hat der Backwarenkonzern Aryzta über das Geschäftsjahr 2009/10 informiert und dabei die Erwartungen des Marktes auf Gewinnstufe genau getroffen, beim Umsatz jedoch leicht verfehlt.
Um 08.25 Uhr steht der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI 0,3% höher bei 6’379,93 Punkten.
Einen deutlichen Ausreisser nach unten bilden Actelion (-4,3%). Der Pharmakonzern hat mit dem Produktkandidaten Clazosentan in einer Phase-III-Studie einen Rückschlag erlitten. CEO Jean-Paul Clozel zeigte sich in einer Mitteilung enttäuscht. Das Unternehmen werde sich weiterhin auf das Wachstum seiner derzeitigen Geschäftsgrundlage konzentrieren, hiess es.
Derweil tendieren die übrigen Werte mit Aufschlägen um 0,3%.
Neuigkeiten liegen noch zu Nestlé vor. Der Konzern setzt auf das Geschäft mit medizinischer Nahrung und gründet dazu eine Tochtergesellschaft und ein Institut im Umfeld der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne. Nestlé will in den nächsten zehn Jahren Hunderte Mio CHF in das Nestlé Institute of Health Sciences investieren.
Die Grossbanken UBS und CS könnten einem Bericht der “SonntagsZeitung” zufolge zu einer Kernkapitalquote von 12% verpflichtet werden. Das wären 2,5 bis 5 Prozentpunkte mehr, als ihre ausländischen Konkurrenten nach den Basel III-Regeln vorhalten müssen.
Die SLI-kotierten Petroplus dürften wegen der geänderten Akquisitionsstrategie Aufmerksamkeit erhalten. Die Raffineriebetreiberin richtet den Blick stärker auf Europa – aus strategischen und finanziellen Gründen. Das Unternehmen veräussert die Beteiligung an der Investment-Zweckgesellschaft PBF für 91 Mio USD, mit welcher Zukäufe in den USA getätigt werden sollten.
Analysten werten die Neuigkeit als strategisch sinnvoll. Allerdings unterstreiche sie auch den anhaltenden Bedarf nach flüssigen Mitteln, hiess es. Die Kreditvereinbarungen dürfte Petroplus derweil einhalten, ist zu vernehmen.
cc/cf

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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