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AKTIEN SCHWEIZ/Vorbörse: Talfahrt geht weiter – klar tiefere Eröffnung erwartet

Zürich (awp) – Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich für den Dienstag gemäss den vorbörslichen Indikationen eine Fortsetzung der Talfahrt ab. Die Nachricht, dass die spanische Sparkasse CajaSur nur mit Hilfe der Regierung vor dem Bankrott gerettet werden konnte, führte am Vortag in den USA zu markanten Abgaben, was nun auch das Sentiment an den europäischen Börsenplätzen schwer belastet. Vor allem die Bankaktien, welche am Freitag noch gesucht waren, dürften nach unten gedrückt werden. Zumal hierzulande die Börse am Montag wegen Pfingsten noch geschlossen war.
Der Dow Jones hat ganz am Schluss der Sitzung rund 80 Punkte eingebüsst und damit auf dem tiefsten Stand seit dem 10. Februar geschlossen, was zusätzlichen Abgabedruck erzeugt. In Tokio verlor der Nikkei am Dienstag denn auch über 3%, zusätzlich belastet vom anziehenden Yen.
Bis um 08.20 Uhr sinkt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 1,78% auf 6’095,93 Punkte.
Da kaum Unternehmensnachrichten vorhanden sind – erst am Mittwoch wird Richemont die Jahreszahlen vorlegen – konzentrieren sich die Investoren weiterhin auf die politischen und regulatorischen Aktivitäten rund um die Finanzplätze. Die Sorgen über die Schuldenkrise in der Eurozone wurde mit der jüngsten Rettungsaktion in Spanien auf jeden Fall wieder verstärkt.
Alle Titel im SMI verzeichnen im vorbörslichen Geschäft ein Minus zwischen 1,7 und 1,8%, ohne dass es dazu spezifische Nachrichten gäbe.
Novartis sind als einziges Bluechip-Unternehmen mit einer Nachricht an die Öffentlichkeit gelangt. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat den Untersuchungszeitraum für den Zulassungsentscheid für FTY720 (Fingolimod) bei Multipler Sklerose um drei Monate verlängert, was so gemäss Novartis allerdings erwartet worden ist. Entsprechend dürfte dieser Titel mehr von der allgemeinen Börsenstimmung beeinflusst werden als von dieser Meldung.
Für Sonova (keine vorbörsliche Indikation) hat die Citigroup die Gewinnschätzungen leicht angepasst und das Kursziel etwas gesenkt. Es liegt aber mit 152 CHF noch immer deutlich über dem aktuellen Stand von rund 124 CHF, entsprechend hat das Institut auch die “Buy”-Empfehlung bestätigt, was das Papier gegen unten etwas stützen könnte. Der Abschlag auf den Sonova-Papieren gegenüber der Konkurrenz sei ungerechtfertigt, heisst es bei der Citigroup unter anderem.
Im breiten Markt hat Ypsomed die Jahreszahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr präsentiert. Forbo könnten von der UBS etwas Auftrieb erhalten, welche das Kursziel auf 540 CHF etwas erhöht und die “Buy”-Empfehlung bestätigt hat.
cf/ps

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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