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AKTIEN TOKIO/Schluss: Nikkei fällt auf tiefsten Stand seit 4 Monaten (AF)

TOKIO (awp international) – Belastet von der Riesen-Kapitalerhöhung der Grossbank Mitsubishi UFJ Financial Group ist der japanische Aktienmarkt auf den tiefsten Stand seit langer Zeit gefallen. Der die wichtigsten 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel den dritten Tag in Folge – dieses Mal um 1,32 Prozent auf 9.549,47 Punkte und schloss damit auf dem tiefsten Stand seit vier Monaten. Der breiter gefasste TOPIX gab 1,45 Prozent auf 837,71 Punkte ab – so tief stand er zuletzt vor knapp sieben Monaten.
Bei einem regen Handel drückte vor allem die Kapitalerhöhung über bis zu eine Billion Yen (rund 7,5 Mrd Euro) der Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) auf die Stimmung. Die MUFG hatte am Mittwoch nach Handelsende mitgeteilt, dass sie sich mit dem Geld aus dem Aktienverkauf für die zu zu erwartenden strengeren Regeln für die Finanzbranche weltweit rüsten will.
Das MUFG-Papier gab am Donnerstag 3,7 Prozent auf 466 Yen ab und zog den gesamten Sektor mit nach unten. Mizuho Financial gaben 6,6 Prozent auf 155 Yen ab, während Sumitomo Mitsui Financial 4,6 Prozent auf 2.720 Yen verloren. Nach dem Schritt der MUFG rechnen einige Händler auch bei anderen Banken mit der Ausgabe neuer Aktien.
Die MUFG reiht sich mit ihrer Kapitalerhöhung in die lange Liste von Unternehmen ein, die sich zuletzt frisches Kapital am Aktienmarkt geholte haben. Seit Jahresanfang sind Aktien und Wandelanleihen im Volumen über rund 3,6 Billionen Yen platziert worden beziehungsweise deren Verkauf angekündigt worden. Erst am Montag hatte der grösste japanische Elektronikkonzern Hitachi eine Kapitalerhöhung über insgesamt 416 Milliarden Yen bekannt gegeben.
Neben dem vor allem zum Dollar weiter sehr starken Yen ist die nach Händler-Einschätzung der am stärksten belastende Faktor für den japanischen Aktienmarkt. Zudem drücke die Unsicherheit über die Politik der neuen Regierung auf die Stimmung. Der Nikkei liegt seit Jahresbeginn zwar noch rund acht Prozent im Plus, hinkt damit aber den anderen Weltbörsen deutlich hinterher. Die starke heimische Währung lastete am Donnerstag einmal mehr auf den stark vom Export abhängigen Autowerten wie Toyota oder Honda ./RX/zb/rum

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