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AKTIENFOKUS/Richemont: Trotz guter Umsatzzahlen unter Druck – Gewinnmitnahmen

Zürich (awp) – Die Aktien von Richemont sind am Montag trotz sehr guter Umsatzzahlen mit Kursverlusten in die neue Woche gestartet. Der Luxusgüterkonzern steigerte den Umsatz im dritten Quartal 2010/11 deutlicher als erwartet und die Analysten zeigen sich vom Wachstumstempo beeindruckt. Am Aktienmarkt wurden die Titel jedoch zuletzt stark nachgefragt und so dürften Gewinnmitnahmen der Grund für die derzeitigen Abgaben sein.
Bis um 09.35 Uhr sinken Richemont um 2,6% auf 55,15 CHF, nachdem die Titel mit -1,3% in den Handel gestartet sind. Die Konkurrenzpapiere von Swatch verlieren 1,5% auf 395 CHF, der Gesamtmarkt (SMI) gewinnt dagegen 0,18%.
Richemont hat in den Monaten Oktober, November und Dezember den Umsatz um 33% auf 2’107 Mio EUR gesteigert. In Analystenkreisen wurde im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 2’009 Mio EUR gerechnet. Nach guten Zahlen der Konkurrentin Tiffany wurde jedoch am Markt bereits in der Vorwoche darüber spekuliert, dass das Wachstum von Richemont über der 30%-Marke liegen könnte. Die Richemont-Papiere schlossen die letzte Woche denn auch mit einem Plus von knapp 5% ab.
Daher überrasche es nicht, dass zunächst einmal Gewinne mitgenommen werden, heisst es im Handel. Belastend dürfte auch der etwas vorsichtige Ausblick des Luxusgüterkonzerns wirken: Richemont rechnet mit Blick auf den starken Schweizer Franken und auf die höhere Vorjahresbasis mit einem herausfordernden vierten Quartal.
Die Umsatzentwicklung im dritten Quartal gibt dagegen kaum Anlass zu Kritik. Analysten sprechen von einer sehr guten Leistung. Wachstumstreiber sei dabei erneut die Region Asien-Pazifik gewesen. Dort habe Richemont trotz der schwierigeren Vergleichsbasis positiv überrascht, meint Vontobel-Analyst René Weber.
Patrik Schwendimann von der ZKB verweist weiter auf die sehr gute Entwicklung im Schmuckbereich mit der Marke Cartier. Im margenstärksten Bereich sei Richemont mit dem Umsatzwachstum um 7% über den Markterwartungen gelegen, die Uhrenmarken hätten die Erwartungen derweil um 3% übertroffen.
mk/rt

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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