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AKTIENFOKUS/UBS erholen sich nach Ausführungen zu Basel III von Tiefständen

Zürich (awp) – Die Aktien der UBS erholen sich nach einem schwachen Start in den Handel wieder vom Tagestief. Finanzchef John Cryan hatte an einer Investorenkonferenz in London die risikogewichteten Aktiva der Grossbank per Mitte Jahr auf rund 400 Mrd CHF beziffert, was laut Beobachtern nicht so erwartet worden war. Zudem stellte Cryan klar, dass die Bank keine Kapitalerhöhung benötige, sie werde “in der nächsten Zeit” aber auch keine Dividenden ausschütten.
An der Börse stehen die UBS-Aktien gegen 10.40 Uhr bei 16,82 CHF noch um 1,4% im Minus, nachdem sie eine halbe Stunde nach Handelsbeginn ein Tagestief von 16,59 CHF erreicht hatten. Der SMI liegt derweil um 0,3% im Minus. Die Credit Suisse-Titel sind mit einem Verlust von 1,3% die zweitschwächsten Titel im SMI.
ZKB-Analyst Andreas Venditti zeigt sich von den Angaben der UBS nicht überrascht. Zwar würden die Schweizer Grossbanken aufgrund ihres Investment-Banking Geschäfts von den regulatorischen Änderungen stärker getroffen als andere Banken. Sie starteten aber von einer deutlich besseren Kapitalposition aus.
Sie rechne damit, dass die UBS bis 2012 einen Reingewinn von 20 Mrd CHF erreichen werde, schreibt Vontobel-Analystin Teresa Nielsen in einem Kommentar. Damit würden für die nächsten drei Jahre keine Dividenden gezahlt werden. Weiterhin offen bleibe die Frage, was aus dem “Swiss Finish” werde, so die Bank Vontobel.
Er glaube, dass die Zahlen über die risikogewichteten Aktiven (RWA) im Vorfeld der Entscheidung der Schweizer Behörden von den Banken überzeichnet würden, schreibt seinerseits Kepler-Experte Dirk Becker: Die Banken lobbyierten für nicht allzu konservative Regelungen. UBS wie CS würden ihre RWA aktiv herunterfahren.
tp/ps

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