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“Regenbogenfamilien” fordern Gleichstellung und Anerkennung

(Keystone-SDA) Regenbogenfamilien – Familien mit mindestens einem homosexuellen, bisexuellen oder transsexuellen Elternteil – fordern Anerkennung, ein Diskriminierungsverbot und ein Recht auf Adoptionen. Am Samstag führte ihre Dachorganisation in Bern eine nationale Konferenz durch.

Gegenüber der alternativen Familienform existierten viele Vorurteile, hiess es in einer Mitteilung der Dachorganisation Regenbogenfamilien vom Samstag. Auch die juristischen Rahmenbedingungen seien ungünstig.

Denn Homosexuelle können ihre Partnerschaft in der Schweiz zwar eintragen lassen, aber keine Kinder adoptieren, auch nicht jene des Partners oder der Partnerin. Auch die Insemination mit medizinischer Hilfe ist den gleichgeschlechtlichen Paaren verwehrt.

Rechtsunsicherheiten gibt es laut der Dachorganisation auch bei der Unterhaltspflicht oder beim Sorgerecht und dem Anspruch auf persönliche Kontakte zum Kind, etwa wenn das Paar sich trennt oder nach dem Tod des leiblichen Vaters oder der leiblichen Mutter.

Gemäss unterschiedlichen Schätzungen wachsen in der Schweiz zwischen 6000 und 30’000 Kinder in einer Regenbogenfamilie auf, wie die Dachorganisation schreibt. Nicht biologische Bande hielten diese Familien zusammen, sondern Engagement, soziale Bindungen und das Gefühl von Verantwortung den Kindern gegenüber.

An der Tagung äusserten sich Experten in Psychologie, Soziologie, Rechtswissenschaft zur Situation von Regenbogenfamilien. Auch junge Erwachsene, die in Regenbogenfamilien aufgewachsen sind, kamen zu Wort.

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