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“Vielleicht”-Panther hat bereits Facebook-Freunde

(Keystone-SDA) Der schwarze Panther, der sich im Bernbiet herumtreiben soll, übt eine eigentümliche Faszination aus. Inzwischen hat das mysteriöse Tier schon Facebook-Freunde, darunter Bär Finn aus dem Berner Bärenpark.

Zugegeben, Bär Finn wird kaum selber den Like-Button gedrückt haben. Ihm dürfte das in Bern grassierende Panther-Fieber reichlich egal sein. Aber immerhin bekundeten die Betreiber einer Finn-Fanseite auf Facebook ihre Sympathie für das mysteriöse schwarze Tier, das sich vor den Toren Berns herumtreiben soll.

Letztmals wurde der “Vielleicht”-Panther gemäss “Blick” in der Region von Urtenen-Schönbühl gesichtet. Jagdinspektor Peter Juesy hielt diesen jüngsten Hinweis für glaubwürdig. Brauchbare Spuren des Tiers fanden sich vor Ort aber nicht.

Einen endgültigen Beweis, dass es sich bei dem mysteriösen Tier um einen Panther handelt, gibt es nicht. Allerdings sind sich Experten ziemlich sicher, wie Reinhard Schnidrig, Chef der Sektion Jagd beim Bundesamt für Umwelt, bereits Anfang Monat sagte.

Panther in der Stube, Panther im Bundeshaus

Letzte Klarheit schaffen aber wohl nur handfeste Spuren, die das Tier hinterlässt, oder ein Beweisbild. Fotografisches Beweismaterial findet sich zu Hauf im Internet – allerdings nicht ganz ernst Gemeintes. Auf der Onlineplattform “20Minuten.ch” etwa räkeln sich harmlose “Stubentiger” und andere Möchtegern-Panther auf unzähligen Leserfotos.

Selbst ins Bundeshaus und auf ein fingiertes SVP-Plakat hat es der “Panther” dank Fotomontage inzwischen geschafft.

Vor etwas mehr als 75 Jahren sorgte im In- und Ausland ein wohl ähnlich “kreativer” Fotograf für durchaus ernsthaftes Aufsehen. Er hatte bei der Aareschlucht in Meiringen BE angeblich einen Tatzelwurm fotografiert, einen Lindwurm aus der Berner Oberländer Sagenwelt.

Die Fotografie machte zunächst Furore, sogar ein Preisgeld wurde für den Fang des Tatzelwurms ausgeschrieben. Selbst seriöse Medien berichteten seitenweise über das mysteriöse Tier.

Doch bald schon wurde die Echtheit des Bildes angezweifelt, und die Sache löste sich in Schall und Rauch auf. Der Tatzelwurm fristet seither wieder ein Dasein als Sagengestalt – und als Süssspeise eines findigen Meiringer Konditors.

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