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“Wasserversorger müssen sich mit mehr Trockenperioden abfinden”

(Keystone-SDA) Bern – In der Schweiz hat sich die Lage in den Gewässern dank einiger Niederschläge etwas entspannt. Immer noch deutlich zuwenig Wasser hat es in den Jurarandseen, im Zuger-, Walen- und Luganersee. Die Flüsse führen durch- bis leicht unterdurchschnittliche Wassermengen.
In der Nord- und Nordwestschweiz führen viele Flüsse Niedrigwasser, wie es je nach Standort alle zwei bis fünf Jahre vorkommen kann, ist der Internetseite der Abteilung Hydrologie des Bundesamts für Umwelt zu entnehmen.
Auf tiefstem Stand sind Flüsse und Bäche im Jurabogen, wo etwa die Areuse bei St-Sulpice weniger als 10 Prozent der für die Saison normalen Wassermenge führt. Die Ergolz bei Liestal BL führt 10 bis 20 Prozent der normalen Oktobermenge, das gleiche gilt für Verzasca und Maggia im Tessin. In der Birs sind es 20 bis 50 Prozent.
Beim Trinkwasser ist ausser im Jura, wo bereits im Frühherbst Sparaufrufe erlassen wurden, nirgends ein Mangel in Sicht. Markus Briner befasst sich mit dieser Frage beim Verein des Gas- und Wasserfachs und schätzt, dass die Ausschüttung der Quellen um 20 Prozent zurückging. Genaue Daten lägen allerdings nicht vor.
Auch der Grundwasserspiegel sei vielerorts gesunken. Das Grundwasser reagiere recht langsam. Die Verluste aus dem Hitzejahr 2003 seien erst Ende 2007 ausgeglichen gewesen.
Generell müssten die Schweizer Wasserversorger sich mit zunehmenden Trockenperioden aufgrund des Klimawandels abfinden. Gefragt sei eine verbesserte Vernetzung unter den Versorgern, damit die gegenseitige Hilfe in Mangelperioden leichter wird.
Das dürfte gemäss Briner aber nicht einfach werden. In der Schweiz gibt es gemäss seinen Angaben fast 3000 verschiedene Wasserversorger, mehr als politische Gemeinden. Zudem weiss niemand genau, wer wieviel Wasser braucht.

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