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20-Jährige lässt in Berlin Säugling verhungern

(Keystone-SDA) Das vergangene Woche in Deutschland in einem Müllsack gefundene tote Baby war verhungert. Das nur wenige Tage alte Kind sei nach der Geburt zu Hause nicht versorgt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag in Berlin.

Die am Sonntag festgenommene 20-jährige Mutter sowie ihr 21-jähriger Lebenspartner – der jedoch nicht der Vater des Säuglings sei – hätten sich im wesentlichen geständig gezeigt. Das Paar soll nun dem Haftrichter vorgeführt werden.

Es bestehe dringender Tatverdacht wegen Totschlags durch Unterlassen, sagte der Sprecher. Im Laufe weiterer Ermittlungen würden auch Mordmerkmale geprüft.

Am Dienstag hatte eine Spaziergängerin in einem Waldgebiet in Berlin die in einem blauen Müllsack verpackte Leiche des Neugeborenen entdeckt. Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte zur Aufklärung des Falls eine Belohnung von bis zu 5000 Euro in Aussicht gestellt.

Die Polizei veröffentlichte Bilder der Babymütze, mit der der kleine Junge gefunden wurde. Über die Babykleidung stiessen die Ermittler laut Staatsanwaltschaft auf die richtige Spur. Den Angaben zufolge lebt das verhaftete Paar in schwierigen sozialen Verhältnissen.

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