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20 Millionen Dollar für Entführungsopfer Jaycee Lee Dugard

(Keystone-SDA) San Francisco – Die Kalifornierin Jaycee Lee Dugard, die 18 Jahre lang von einem Ehepaar gefangen gehalten und sexuell missbraucht wurde, soll eine Millionenentschädigung erhalten. Das kalifornische Parlament hat am Donnerstag einer Zahlung von 20 Mio. Dollar zugestimmt, berichtete die “Los Angeles Times”.
Dugard hatte nach ihrer Befreiung im vorigen August für sich und ihre beiden Kinder einen Antrag auf staatliche Hilfe für Verbrechensopfer gestellt.
Die Behörden räumten zuvor ein, bei der Überwachung des vorbestraften mutmasslichen Entführers Phillip Garrido schwere Fehler gemacht zu haben. Die heute 30-jährige Dugard hätte bei einer gründlicheren Arbeit der Polizei möglicherweise schon früher entdeckt werden können.
Garrido und seine Frau Nancy sind wegen Entführung, Vergewaltigung und Freiheitsberaubung angeklagt. Dugard war 1991 im Alter von elf Jahren in der Nähe ihres Elternhauses verschleppt worden, sie hat zwei Kinder von Garrido.
Die Töchter der Entführten sind 12 und 15 Jahre alt. Die Kidnapper waren im August 2009 festgenommen worden, Dugard und die Mädchen wurden aus einem Gartenversteck im nordkalifornischen Antioch befreit.
Im März hatte sich Dugard erstmals in einem Video an die Öffentlichkeit gewandt. “Ich möchte allen für die Unterstützung danken und bestätigen, dass es mir gut geht. Es braucht seine Zeit, aber ich erhole mich langsam.”
Die junge Frau lebt heute mit ihren Töchtern an einem unbekannten Ort. Rechtsexperten rechnen damit, dass Dugard während des erwarteten Prozesses gegen ihren Kidnapper aussagen wird.

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