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ABB hat 5 Milliarden Dollar für Zukäufe in der Hinterhand

(Keystone-SDA) Zürich – Der Elektrotechnik- und Automationstechnikkonzern ABB hat für Zukäufe und weltweite Wachstumspläne 5 Mrd. Dollar in der Kriegskasse. Laut Unternehmenschef Joe Hogan will ABB aber kein weiteres Standbein errichten.
“Sie werden nicht sehen, dass wir ein Medizinaltechnik- oder Pharmaunternehmen kaufen”, sagte Hogan am Freitag während eines Medien- und Analystengesprächs in Zürich. Das Interesse liege speziell bei jenen Nischen, die das heutige Technologieportefeuille des Konzerns ergänzen und erweitern.
ABB habe die solideste Bilanz in der Branche, sagte Hogan. Grundsätzlich stünden 1 Mrd. Dollar pro Jahr für Zukäufe bereit.
“Man muss auch betrachten, was man überhaupt kaufen kann und wo solche Zukäufe sinnvoll sind”, sagte Hogan. Im Blick habe ABB sicherlich kleinere und mittlere Übernahmeobjekte: “Ich will aber nicht ausschliessen, dass wir auch etwas Grosses übernehmen könnten”, sagte der Konzernchef.
Schwellenländer im FokusFür die Wachstumspläne der ABB generell spielten die Schwellenländer eine zentrale Rolle. Zu den ganz grossen Fragen für ABB zähle, wie stark das Unternehmen in China sei. Hogan wertet den heutigen Stand und die Marktdurchdringung seines Konzerns in den aufstrebenden Volkswirtschaften als gut.
ABB macht weltweit Milliardengeschäfte, in dem der Konzern Technologie für erneuerbare Energien, zur Steigerung der Energieeffizienz und für die Industrie-Produktion verkauft. In den Schwellenländern entwickelt sich die Nachfrage nach der dafür notwendigen Infrastruktur besonders rasch.
ABB hat 2009 einen Umsatz von 31,8 Mrd. Dollar erwirtschaftet und 2,9 Mrd. Dollar Gewinn eingefahren. Dank der soliden Finanzlage und der Verankerung in den Schwellenländern hat der Konzern die Krise vergleichsweise gut verdaut.
Allerdings liegt fast die Hälfte des Geschäfts in den so genannt spätzyklischen Märkten, die noch immer mit den Folgen der globalen Rezession kämpfen. ABB will weiterhin die Kosten bis Ende 2010 Kosten von 3 Mrd. Dollar senken. Laut Finanzchef Michel Demaré sind die Bemühungen “auf Kurs”.

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