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Abrüstungsvertrag zwischen USA und Russland ist in Kraft

(Keystone-SDA) Nach jahrelangen Verhandlungen ist der START-Vertrag zur atomaren Abrüstung zwischen den USA und Russland in Kraft. US-Aussenministerin Hillary Clinton und ihr russischer Amtskollege Sergej Lawrow tauschten die Ratifikationsurkunden am Samstag am Rande der Sicherheitskonferenz in München aus.

Beide Staaten haben sich in dem Abkommen verpflichtet, die Zahl der stationierten nuklearen Sprengköpfe in den nächsten sieben Jahren von je 2200 auf 1550 zu reduzieren. Zugleich soll die Zahl der einsatzbereiten Trägersysteme auf je 700 mehr als halbiert werden. Auch erlaubt der Vertrag die Wiederaufnahme der seit dem Jahr 2009 unterbrochenen gegenseitigen Inspektionen von Atom-Arsenalen.

In den vergangenen Tagen hatten US-Präsident Barack Obama und Russlands Staatschef Dmitri Medwedew das historische Abkommen unterzeichnet, das zuvor von den Parlamenten beider Länder ratifiziert worden war.

Clinton sagte in München, der Vertrag mindere die atomare Bedrohung, die auf den Bevölkerungen der USA und Russland sowie der ganzen Welt laste. Lawrow hatte zuvor in einer Rede vor der Konferenz gesagt, das Abkommen werde zu mehr internationaler Stabilität beitragen.

Knackpunkt Raketenschild

Russland stellte klar, dass eine weitere Reduzierung von Nuklearwaffen an bestimmte Bedingungen gebunden ist. Ganz oben stehe dabei der neue NATO-Raketenschild, sagte der stellvertretende russische Ministerpräsident Sergej Iwanow: “Jeder Versuch, einen solchen Schild einseitig aufzubauen, führt zwangsläufig zur Gegenreaktion eines noch besseren Schwertes.”

Clinton bekräftigte in ihrer Rede auf der Münchner Konferenz den festen Willen der USA, beim Aufbau eines Nato-Raketenabwehrsystems mit Russland zusammenzuarbeiten. Gespräche darüber hätten bereits begonnen, betonte sie.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete den Abschluss der START-Ratifizierung als einen “Meilenstein auf dem Weg zur Abrüstung, zu einer Welt ohne Nuklearwaffen”. Ban dankte ausdrücklich Obama und Medwedew für ihre “politische Führung”, die es ermöglicht habe, den Vertrag gegen alle Kritik auch im eigenen Land durchzusetzen.

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