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Afrikanische Union stellt Sudan und Südsudan Friedens-Ultimatum

(Keystone-SDA) Die Afrikanische Union (AU) hat sich in den Streit zwischen Sudan und Südsudan eingeschaltet und beide Staaten aufgefordert, innert zwei Wochen an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Sollten sie dabei zu keiner Übereinkunft kommen, werde die AU bindende Vorgaben zur Beilegung des Konflikt machen, teilte die Organisation am Mittwoch in Addis Abeba mit.

Sudan und das seit knapp einem Jahr unabhängige Südsudan streiten um Ölfelder im Grenzgebiet, die von beiden Staaten beansprucht werden. Die zunächst gelegentlichen Schusswechsel im Gebiet steigerten sich zuletzt zu heftigen Kampfhandlungen und drohen in einen Krieg zu eskalieren.

Plan zur Beilegung des Streits

Der Rat für Frieden und Sicherheit der AU legte am Dienstag einen Sieben-Punkte-Plan vor, der einen Weg zur Beilegung des Streits weisen soll. Zugleich appellierte der Rat an die beiden Staaten, die Kämpfe innerhalb von 48 Stunden einzustellen und forderte den bedingungslosen Abzug aller Soldaten aus den umstrittenen Gebieten.

Laut UNO wurden bei Angriffen der sudanesischen Luftwaffe gegen Ziele im Südsudan mindestens 16 Menschen getötet. Ausserdem seien 34 Menschen verletzt worden, bestätigte die UNO-Friedenssicherungsmission im Südsudan.

Es sei von schweren Zerstörungen in dem Staat Unity berichtet worden, teilte die UNO-Botschafterin der USA, Susan Rice, am Dienstag (Ortszeit) mit. Rice hat zurzeit auch den Vorsitz im UNO-Sicherheitsrat inne.

Stopp der Luftangriffe verlangt

Die Mitglieder des Sicherheitsrats verlangten “einen sofortigen Stopp der Luftangriffe der sudanesischen Streitkräfte und eine unverzügliche Rückkehr an den Verhandlungstisch”, sagte Rice am Dienstag.

Der Sicherheitsrat begrüsse den Rückzug der südsudanesischen Truppen aus der vom Sudan beanspruchten ölreichen Grenzstadt Heglig, fügte Rice hinzu.

Südsudan hatte sich im vergangenen Jahr mit Billigung des sudanesischen Präsidenten Omar Hassan al-Baschir abgespalten und einen eigenen Staat gebildet. Grundlage dafür ist ein Friedensvertrag von 2005.

Seitdem nehmen allerdings die Spannungen zwischen den beiden Staaten wieder zu. Sie werden angefacht von Gebietsstreitigkeiten, ethnischen Vorurteilen und dem Streit über Transitgebühren für die Öllieferungen des Südsudan durch den Norden.

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