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Aktivisten und Asylsuchende bauen Protestcamp in Bern ab

(Keystone-SDA) Bern – Die Sans-Papiers und Schweizer Sympathisanten, die seit knapp einer Woche einen Teil der Kleinen Schanze in Bern besetzt hielten, haben am Freitagmorgen begonnen, ihr Protestcamp zu räumen. Die Aktivisten ziehen eine positive Bilanz der Aktion.
Das Protestcamp in unmittelbarer Nähe des Bundeshauses sei die erste Etappe einer schweizweiten Mobilisierung, sagte Sarah Schilliger, Sprecherin und Aktivistin der Bleiberecht-Bewegung, der Nachrichtenagentur SDA. Für den Sommer seien weitere Aktionen geplant.
Nun wolle man auf die Reaktion der Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf warten, sagte Schilliger weiter. Die Aktivisten hatten der Justizministerin einen Brief übermittelt, in dem sie bessere Lebensbedingungen für Sans-Papiers in der Schweiz forderten.
Seit vergangenem Samstag hätten zwischen 200 und 300 Asylsuchende und Aktivisten auf der Kleinen Schanze campiert, bilanzierte Schilliger. Als grossen Erfolg wertete sie etwa die schweizweite Koordination der Bleiberecht-Bewegung.
Die Aktivisten hatten die Erlaubnis des städtischen Sicherheitsdirektors Reto Nause erhalten, bis Freitag 10 Uhr auf der Kleinen Schanze zu bleiben. Die Besetzung hatte nach einer Kundgebung in Bern gegen Rassismus am vergangenen Samstag begonnen.
Am Freitagmorgen befanden sich auf der Kleinen Schanze auch drei abgewiesene Flüchtlinge im Hungerstreik. Eine Aktivistin erklärte, es handle sich um eine separate Aktion, die schon vor dem Protestcamp begonnen habe. Die drei Flüchtlinge wollten ihren Hungerstreik fortsetzen und vorerst auf der Kleinen Schanze bleiben.

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