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Ambrosia laut Forschungsanstalt Agroscope unter Kontrolle

(Keystone-SDA) Bern – Mit der Birkenblüte hat für Pollenallergiker die schwierigste Zeit des Jahres begonnen. Für alle, die schon jetzt unter Schnupfen und tränenden Augen leiden, gibt es auch eine gute Nachricht: Die Ausbreitung der Ambrosia mit ihren hoch allergenen Pollen ist gestoppt.
Die Pflanze, die auch den Namen Aufrechtes Traubenkraut trägt, hatte sich ab 2005 schlagartig in der Schweiz verbreitet. Eingeschleppt und verteilt wurden ihre Samen in Aushubmaterial, an Autos, vor allem aber in Vogel- und Kleintierfutter. Für die Artenvielfalt und für Allergiker ist das Kraut derart bedrohlich, dass sie von Gesetzes wegen bekämpft werden muss.
Nun zeigen die von der Forschungsanstalt Agroscope und den Kantonen orchestrierten Ausreiss-Aktionen der letzten Jahre Wirkung: Ambrosia sei zwar noch nicht auf dem Rückzug, aber zumindest unter Kontrolle, sagte der Experte Christian Bohren von Agroscope Changins-Wädenswil auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
In der Schweiz sind gegen 1,5 Millionen Menschen allergisch auf Pollen. Ambrosia gehört zu jenen Pflanzen, die die stärksten Reaktionen auslöst: Schon wenige Pollen in der Luft können schwere Heuschnupfensymptome oder gar Asthma auslösen.
Für alle Allergie-Geplagten düfte die erfolgreiche Bekämpfung der Ambrosia gerade jetzt eine gute Nachricht darstellen: Seit einigen Wochen schon fliegen nämlich die Pollen von Hasel, Erle und Esche; nun beginnen auch die Birken zu blühen.
Sobald die Temperatur 11 Grad überschreite, steige die Belastung mit Birkenpollen stark an, sagte die Biometeorologin Barbara Pietragalla von MeteoSchweiz auf Anfrage. Ab Mai blühen auf der Alpennordseite dann auch noch die Gräser, die Allergikern besonders zu schaffen machen.
Pollenallergie ist eine Überreaktion des Immunsystems. Bekämpft werden kann diese nur mit aufwändigen Immuntherapien. Durch diese soll der Körper langsam an den Stoff, der die Allergie auslöst, gewöhnt werden.
Ein anderes Mittel ist, Pollen zu vermeiden. Fachleute raten den Betroffenen die Fenster geschlossen zu halten, die Kleider nicht im Schlafzimmer auszuziehen sowie vor dem Zubettgehen die Haare zu waschen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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