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Ammann trotz 200-m-Flügen nicht bei den Besten

(Keystone-SDA) Simon Ammann belegt an den Skiflug-Weltmeisterschaften in Bad Mitterndorf nach zwei von vier Durchgängen den 17. Rang. Der Toggenburger fliegt 208,5 und 204,5 m weit.

Simon Ammann zeigte solide Sprünge, doch der Exploit blieb aus. Der vierfache Olympiasieger leistete bei fairen Bedingungen keinen Beitrag zur Flugshow, denn die Besten setzten auch beim Take-off und im Flug andere Massstäbe. Zudem vergab der Skiflug-Weltmeister aus dem Jahr 2010 wie gewohnt Punkte bei der Landung. Immerhin sind die Abstände im Mittelfeld gering. Ammann winkt noch die Chance, sich auf einen Top-10-Platz zu verbessern.

Der Wettkampf wird am Samstag fortgesetzt, das Wetter dürfte weitere Durchgänge zulassen. Als 30. eröffnet Gregor Deschwanden den zweiten Tag. Der Luzerner hatte im Training einen Flug über 200 m gezeigt, danach erwischte er nicht mehr ideale Bedingungen. Zudem geriet er beim zweiten Sprung selbst verschuldet in Zeitnot, weil er früh an der Reihe war.

In Führung liegt überraschend Kenneth Gangnes. Mit 216 m fing der Norweger den nach dem ersten Umgang führenden Peter Prevc um 1,3 Punkte ab. Der Seriensieger aus Slowenien setzte in der Reprise bereits nach 213,5 m auf. In den Kampf um WM-Gold können auch noch Stefan Kraft, Johann-André Forfang und Noriaki Kasai – der Skiflug-Weltmeister von 1992 (!) – eingreifen. Das Quintett an der Spitze ist bloss um 10 Punkte getrennt. Der Deutsche Severin Freund hingegen muss nach Flügen auf 209,5 und 203 m die erfolgreiche Titelverteidigung abschreiben.

Im ersten Umgang nahm der Aufwind gegen Schluss leicht zu und ermöglichte den Spezialisten Traumflüge trotz verkürzten Anlaufs. Kasai verbesserte zunächst den Schanzenrekord auf 240,5 m. Prevc konterte wenig später und übernahm nach der Rekordweite von 243 m die Führung. Der Traumflug war zugleich sein Pech. Prevc erhielt mit 48,5 Zählern dieselbe Stilnote wie Ammann. Gangnes hingegen, der sogar noch einen Hauch mehr Aufwind genoss als der Slowene, konnte nach 236 m noch einen sauberen Telemark setzen und wurde für die Landung mit 56,5 Punkten belohnt. Sofern am Samstag nicht mehr gesprungen werden kann, werden Prevc die acht Punkte Unterschied teuer zu stehen kommen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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