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Angeblich neue Fehltritte von Prinz Andrew enthüllt

(Keystone-SDA) Die britischen Medien schiessen sich auf Prinz Andrew ein: Nach der Kritik an den dubiosen Kontakten des zweitältesten Sohnes von Königin Elizabeth II. enthüllen die Zeitungen immer weitere angebliche Fehltritte.

Der seriösen Presse wurden Informationen über eine angebliche Verwicklung in Waffengeschäfte und die ungewöhnliche Nutzung von Militäreinrichtungen angetragen. Seit dem Wochenende reisst die Kritik an dem 51-Jährigen, der Handelsbeauftragter der britischen Regierung ist, nicht ab. Nach aussen hin hat er aber die Unterstützung der Regierung.

Die Zeitung “Daily Telegraph” meldete am Donnerstag, dass der umstrittene Freund des Prinzen, der verurteilte pädophile US-Geschäftsmann Jeffrey Epstein, bei einem Besuch im Jahr 2000 auf einem Militärflughafen landen durfte.

Das sei für ein Privatflugzeug äusserst ungewöhnlich, zitiert das Blatt einen Experten. Das Verteidigungsministerium erklärte allerdings, Landungen von Privatflugzeugen seien dort eine Routine-Angelegenheit.

Verwicklung in Waffengeschäfte

Die Zeitungen “Independent” und “Times” berichten von angeblichen Verwicklungen Andrews in Waffengeschäfte. So soll die britische Regierung im vergangenen Jahr kurz nach einem Besuch des Prinzen im Jemen Waffenlieferungen an das Land genehmigt haben.

Seit Wochen fordern Demonstranten dort den Rücktritt des Präsidenten. Auch mit dem indonesischen Präsidenten soll sich Andrew getroffen haben, um Waffengeschäfte vorzubereiten.

Keine Einsicht

Der “Guardian” wirft dem Prinzen vor, trotz aller Kritik seine Vorgehensweise nicht zu überdenken. Als er am Montag ins Kreuzfeuer der Medien geraten sei, habe er sich unbeirrt mit einem Abgeordneten getroffen, um das autoritär regierte Aserbaidschan als Land “mit grossartigen Möglichkeiten” anzupreisen.

In der Affäre, die den Prinzen seinen Job kosten könnte, geht es um seine Kontakte zu dubiosen Personen. Die Familie von Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi gehört ebenso dazu wie der Schwiegersohn des verjagten tunesischen Präsidenten Ben Ali und kasachische Oligarchen sowie libysche Waffenschmuggler.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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