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Anklage nach Tod von sechs jungen Leuten in Deutschland

In diesem Häuschen passierte das tragische Unglück: Sechs junge Personen erstickten nachts an den Abgasen eines Benzin-betriebenen Generators. Nun wurde Anklage erhoben gegen den Besitzer der Hütte. (Archiv) KEYSTONE/EPA/DANIEL PETER sda-ats

(Keystone-SDA) Im tragischen Fall der bei einer Party im Januar in einem Gartenhaus in Deutschland gestorbenen sechs jungen Menschen hat die Staatsanwaltschaft Würzburg (Bayern) Anklage erhoben. Dem Besitzer der Hütte wird nach Angaben vom Freitag fahrlässige Tötung vorgeworfen.

Der 52-Jährige soll in der Hütte einen mit Benzin betriebenen Stromgenerator aufgebaut und an das vorhandene Leitungsnetz angeschlossen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, dass er das Unglück hätte vermeiden können, wenn er das nicht für Innenräume zugelassene Gerät sorgfältiger aufgestellt hätte.

Die 18 und 19 Jahre alten Männer und Frauen waren bei einer Geburtstagsfeier an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben. Bei zwei der Toten handelt es sich um Kinder des nun angeklagten Hüttenbesitzers.

Die Staatsanwaltschaft klagte den Hüttenbesitzer auf Grundlage einer Reihe rechtsmedizinischer und technischer Gutachten sowie Zeugenvernehmungen an. Rechtsmedizinisch sei schnell klar gewesen, dass das geruchlose Kohlenmonoxid Ursache für den Tod der Heranwachsenden gewesen sei.

Als sichere Quelle dafür sei der Generator ermittelt worden. Dieser habe zwar in einem Nebenraum gestanden, er habe das Gas aber unbemerkt in der ganzen Hütte und damit auch in dem Feierraum verbreitet. Ein Termin zur Hauptverhandlung steht noch nicht fest.

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