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Antonow macht Billigangebot für US-Tankflugzeuge

(Keystone-SDA) Los Angeles – Kampf um den milliardenschweren US-Tankflugzeugauftrag: Airbus und Boeing bekommen mit dem ukrainischen Flugzeugbauer Antonow und dessen Partner U.S. Aerospace einen Konkurrenten. Das Duo ist zwar deutlich billiger, aber nach eigener Einschätzung wohl ohne Chance.
Das Konsortium reichte nach allen anderen seine Kalkulation für 179 Tankflugzeuge für die US-Streitkräfte ein. Der veranschlagte Preis liegt bei 29,55 Mrd. Dollar. Airbus und Boeing dürften dagegen den Preisrahmen von 35 Mrd. Dollar voll ausschöpfen. Inklusive Folgeaufträgen und Wartung lockt langfristig ein Geschäft über 100 Mrd. Dollar.
Die Europäer schicken einen Tankflieger auf Basis ihres modernen Verkehrsjets A330 ins Rennen, die Amerikaner ein Modell auf Basis der Langstreckenmaschine 767 aus den 1980er Jahren.
Ursprünglich wollten U.S. Aerospace und Antonow dem Verteidigungsministerium drei verschiedene Modelle zur Auswahl stellen und sich damit einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz erarbeiten. Jetzt gehen sie nur noch mit der eigens entwickelten AN-112KC an den Start.
Nicht alle Anforderungen erfülltGegenüber seinen Investoren räumte U.S. Aerospace ein, dass die Offerte nicht alle Anforderungen der Air Force erfüllt. Dafür sei die Zeit zu knapp gewesen. Eine Bitte um Verlängerung der Frist, die am Freitag auslief, hatte das Verteidigungsministerium abgelehnt. Erst vor einer Woche hatten die Partner endgültig zueinander gefunden.
Auch musste U.S. Aerospace eingestehen, dass Boeing und Airbus schlicht die finanzstärkeren Unternehmen und zudem schon lange im Geschäft seien. U.S. Aerospace stellt Flugzeugteile her und setzte damit im ersten Quartal gerade mal 557’690 Dollar um. Der Verlust türmte sich unterm Strich auf 1,8 Mio. Dollar auf.
Es ist bereits die dritte Ausschreibung für den Tankerauftrag der US-Luftwaffe. Einmal hatte Boeing gesiegt, einmal Airbus. Wegen Mauscheleien und angeblicher Formfehler wurden aber beide Zuschläge wieder einkassiert. Europäische Politiker warfen der US-Regierung Protektionismus vor.

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