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Anzahl Fälle von Creutzfeldt-Jakob gleich hoch wie im Vorjahr

(Keystone-SDA) Beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind im vergangenen Jahr neun Fälle der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) gemeldet worden. Dies waren gleich viele wie im Vorjahr.

Die CJK hatte vor allem im Zuge der BSE-Krise für Aufsehen gesorgt. So wurden zwischen 1997 und 2007 jeweils acht bis 19 Fälle pro Jahr gemeldet, wie das BAG am Montag auf Anfrage bekannt gab.

Die Behörde geht davon aus, dass nach der Krise, welche durch die Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE) bei den Rindern verursacht wurde, die Aufmerksamkeit der Ärzte generell erhöht war und dadurch auch mehr CJK-Fälle erkannt wurden. Seit 2010 verzeichnet das BAG wieder zwischen acht und zehn Fälle pro Jahr. Die epidemiologische Lage dürfte sich nach Einschätzung des BAG in den nächsten Jahren nicht gross verändern.

Bei keinem der bisher in der Schweiz bekannt gewordenen Fälle handelt es sich um die Variante der CJK. Diese Form der Krankheit wird wahrscheinlich durch den Verzehr von Fleisch von Rindern verursacht, die an BSE erkrankt sind. Sie kann vor allem in jungen Jahren auftreten und beispielsweise auch bei Bluttransfusionen von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Tödlicher Verlauf

Die CJK ist laut BAG eine tödlich verlaufende Krankheit des menschlichen Gehirns, die wahrscheinlich durch abnormal gefaltete Eiweisse (krankmachende Prionen) verursacht wird. Es gibt neben der Variante der CJK drei klassische Formen. Dabei handelt es sich um die sporadische Prion-Erkrankung, die zufällig auftreten kann und bei der das Erkrankungsrisiko mit steigendem Alter bis etwa 70 Jahre zunimmt.

Bei der genetisch bedingten Prion-Erkrankung ist die Anlage zur Entwicklung fehlbarer Prionen vererbt. Möglich ist ferner eine Prion-Erkrankung, die durch medizinische Eingriffe ausgelöst wird. Das heisst, sie wird indirekt beispielsweise bei einer Operation von Mensch zu Mensch übertragen. Früher wurde sie unter anderem durch Hirnhaut- und Augenhornhauttransplantate, durch Wachstumshormonpräparate oder durch ungenügend sterilisierte neurochirurgische Instrumente ausgelöst.

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