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Arbeiter in weltgrösster Kupfermine in Chile starten Streik

Streikende Minenarbeiter blockierten beim Streik in der weltgrössten Kupfermine in Chile 2006 die Strasse zur Mine. 25 Tage dauerte der Ausstand vor über zehn Jahren. Dieses Jahr soll noch länger gestreikt werden. KEYSTONE/AP/LEONARDO MARIANO sda-ats

(Keystone-SDA) In der grössten Kupfermine der Welt in Chile treten die Arbeiter in den Ausstand. Bereits 2006 wurde die Escondida-Mine während 25 Tagen bestreikt. Diesmal könnte die Arbeitsniederlegung gar noch länger dauern.

“Der Streik beginnt am Donnerstag um 08.00 Uhr”, egal was passiert”, sagte Gewerkschaftssprecher Carlos Allendes am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Es sei bereits mit dem Abschalten von Maschinen begonnen worden. In der Escondida-Mine des britisch-australischen Konzerns BHP-Billiton arbeiten rund 2500 Menschen – 99 Prozent hatten für den Streik votiert.

Die Mine in der Atacama-Wüste produziert jährlich rund 927’000 Tonnen Kupfer und damit rund fünf Prozent des weltweiten Angebots. BHP Billiton – der grösste Minenbetreiber der Welt – erklärte, wegen des Streiks werde die Produktion für mindestens 15 Tage ausgesetzt.

Die Minenarbeiter fordern eine Lohnerhöhung von sieben Prozent und Boni im Gesamtvolumen von 25 Millionen Peso (39’000 Franken). BHP Billiton lehnt eine Lohnerhöhung ab und will für Boni lediglich acht Millionen Peso (12’000 Franken) zur Verfügung stellen.

Die Arbeiter bauten vor der Mine ein Protestcamp auf. Nach eigenen Angaben stehen ihnen zur Finanzierung des Streiks 250 Millionen Peso zur Verfügung. Die Gewerkschaft kündigte an, der “lange und harte” Ausstand solle noch länger dauern als der im Jahr 2006 – damals war die Escondida-Mine 25 Tage lang bestreikt worden.

Die Streikankündigung und mögliche Ausstände in anderen Minen haben den Kupferpreis an den Weltmärkten bereits steigen lassen. Chile ist der weltweit bedeutendste Lieferant des Rohstoffs. Kupfer wird vor allem für die Produktion von Elektrizität und für Stromkabel benutzt. In den vergangenen Jahren war der Preis deutlich gesunken, was die Minenbetreiber unter Druck setzte.

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