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Auf wen trifft die Schweiz?

(Keystone-SDA) Fussball – Vor der WM-Auslosung in Brasilien zeigt sich Ottmar Hitzfeld zuversichtlich. Wie alle 32 teilnehmenden Länder wünscht sich der Schweizer Nationalcoach eine gute Gruppe.
Heute ab 17 Uhr geht es um viel mehr als die Festsetzung des Spielplans für die 48 Partien der WM-Vorrunde. Wenn die Gruppen ausgelost werden, ist dies jeweils die Gelegenheit der Gastgeber, sich und ihr Turnier einem Welt-Publikum vorzustellen. Das ist auch in Costa do Sauipe nicht anders. Die rund 90-minütige Show in einem am Strand errichteten Riesen-Zelt wird in 193 Länder übertragen. Rund 2000 Medienleute sind dafür zuständig, dass alles in die weite Welt hinausgetragen wird.
In einem solchen Umfeld werden überall Fehler und Fallen geortet. Dass zwei weisse Brasilianer, die Schauspielerin Fernanda Lima und ihr Kollege Rodrigo Hilbert, die Show präsentieren, soll rassistisch motiviert sein, weil eigentlich zwei schwarze Moderatoren vorgesehen gewesen waren. Das ist natürlich Quatsch, wenn man an die Anstrengungen denkt, welche die FIFA im Kampf gegen Rassismus unternimmt. Der aufgekommene Diskurs um die Hautfarbe des Moderatoren-Paares dient der Lösung der Rassismus-Problematik im Fussball jedenfalls nicht.
So gesehen war es von der FIFA fast ein diplomatischer Glücksgriff, den schwarzen Brasilianer Cafu als einen der Auslosungs-Assistenten zu bestimmen. Neben dem zweifachen Weltmeister ziehen auch Alcides Ghiggia (Uru), Geoff Hurst (Eng), Mario Kempes (Arg), Lothar Matthäus (De), Zinédine Zidane (Fr), Fernando Hierro (Sp) und Fabio Cannavaro (It) die Lose, womit jedes bisherige Weltmeister-Land vertreten ist. Die brasilianische Legende Pele verzichtet darauf, Lose zu ziehen. Er fürchtet sich offenbar davor, seinen Landsleuten harte Vorrunden-Gegner zu bescheren.
Das ist tatsächlich möglich, denn Brasilien droht wie den anderen gesetzten Südamerikanern (Argentinien, Uruguay und Kolumbien) eine Gruppe mit zwei europäischen Teams. Und die könnten durchaus Italien und Holland oder Portugal und Frankreich heissen. Für Ottmar Hitzfeld steht indes schon vor der WM-Auslosung fest: “Wir müssen alles dafür tun, um weiterzukommen.” In Südafrika scheiterte die SFV-Auswahl bereits in der Vorrunde. Bei der dritten Endrunden-Teilnahme in Serie traut Hitzfeld dem Team mehr zu: “Ich bin überzeugt, dass wir stärker sind als 2010.”
Die 4 Töpfe bei der WM-Auslosung:
Topf 1 (gesetzte Teams): Brasilien, Belgien, Deutschland, Schweiz, Spanien, Argentinien, Kolumbien, Uruguay.
Topf 2*: Algerien, Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Nigeria, Chile, Ecuador.
Topf 3: Australien, Iran, Japan, Südkorea, Costa Rica, Honduras, Mexiko, USA.
Topf 4*: Bosnien-Herzegowina, England, Frankreich, Griechenland, Holland, Italien, Kroatien, Portugal, Russland.
* = vor der eigentlichen Auslosung wird ausgelost, welches Team aus Topf 4 in den Topf 2 gelangt.
Modus: Pro Gruppe kann pro Konföderation nur ein Team vertreten sein. Ausnahme: maximal zwei europäische Teams.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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