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Aufwändige Brandsanierung der St. Ursen-Kathedrale

(Keystone-SDA) Der Brandanschlag vom 4. Januar auf die St. Ursen-Kathedrale in Solothurn hat allein Brandsanierungsarbeiten in der Höhe von 3,5 Millionen Franken zur Folge. Die Kathedrale bleibt bis 30. September 2012 geschlossen.

Die Summe von 3,5 Millionen Franken sind das Resultat einer umfassenden Schadensermittlung. Die Kosten liegen damit deutlich höher als ursprünglich nach dem Brand noch angenommen wurde, wie die Kirchgemeinde Solothurn am Mittwoch vor den Medien mitteilte.

Weitergehende Sanierung

Während die Behebung der Brandschäden durch die Versicherungsleistungen abgedeckt ist, plant die Kirchgemeinde gleichzeitig die Sanierung von technischen Anlagen, Ausstattungsgegenständen und Kunstobjekten in der Kirche. Die Abklärungen haben ergeben, dass diese so oder so geplant gewesene Sanierung sinnvollerweise gleichzeitig mit der Brandsanierung vorgenommen wird.

Die Kosten für diese zusätzlichen Arbeiten haben die Kirchgemeinde, unterstützt durch zu erwartete Subventionen von Bund und Kanton sowie der Synode, zu tragen. Die dafür benötigten Mittel können derzeit noch nicht genau beziffert werden, dürften aber nochmals um die zwei Millionen Franken betragen.

Spendenaktion

Für Karl Heeb, dem Präsidenten der Kirchgemeinde, ist klar, dass diese Kosten die Möglichkeiten der Kirchgemeinde überschreiten werden. Deshalb hat der Verein Pro Kathedrale St. Urs und Viktor eine Spendenaktion lanciert, die bisher bereits 143’000 Franken eingebracht hat.

Die hohen Kosten sind auf äusserst aufwändige Sanierungsverfahren zurückzuführen. Die Beschaffenheiten der verschiedenen Oberflächen erfordern nämlich für jedes Objekt speziell angepasste Vorgehensweisen. Der Brandanschlag hat in der Kirche an allen Oberflächen, aber auch in den Nebenräumen und den darin gelagerten Objekten zu einer Ablagerung von ölig-schmierigen Russpartikeln geführt.

Der Brand im Chor des frühklassizistischen Kirchenbaus hat am 4. Januar ein offenbar geistig verwirrter 61-jähriger Schweizer gelegt. Er leerte Benzin beim Altar aus und zündete dieses an.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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