Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Ausgeglichene Affiche im NHL-Final

(Keystone-SDA) Zürich – In der Nacht auf Donnerstag bestreiten die Chicago Blackhawks und die Boston Bruins die erste Partie im Kampf um den Titel in der NHL. Es wird ein enges Duell erwartet.
Viele Experten prophezeien, dass der Pokal erst nach sechs oder gar sieben Spielen in die Höhe gestemmt wird. Aufgrund der bisherigen Resultate der beiden Finalisten in den laufenden Playoffs dürfte es nur wenig Tore geben. Boston kassierte 1,88 Gegentreffer pro Partie, Chicago 1,94. Damit sind die beiden Teams in dieser Statistik top, und es werden wohl Details über den Ausgang der Serie entscheiden.
Die Bruins zeigten vor allem im Halbfinal gegen die Pittsburgh Penguins mit den Superstars Sidney Crosby, Jewgeni Malkin und Jarome Iginla in der Defensive eine vorzügliche Leistung. Sie kassierten in den vier Duellen bloss zwei Tore; Goalie Tuukka Rask kam auf eine Abwehrquote von sagenhaften 98,5 Prozent. Doch auch in der Offensive ist Boston hervorragend aufgestellt – nur Pittsburgh schoss in den Playoffs mehr Tore pro Spiel.
Mit David Krejci verfügt Boston über den besten Skorer in der entscheidenden Meisterschaftsphase; der Tscheche erzielte in 16 Begegnungen 9 Tore und 12 Assists. Zweiter in dieser Wertung ist Teamkollege Nathan Horton (7/10), der in den Playoffs eine unglaubliche Plus-21-Bilanz aufweist. Ein ganz wichtiger Spieler bei den Bruins ist auch Patrice Bergeron, der während des Lockouts für Lugano gespielt hat. Chicago ist in der Offensive ebenfalls ausgezeichnet besetzt: Nicht weniger als vier Spieler erzielten in den Playoffs sechs Tore und mehr – Patrick Sharp und überraschend Bryan Bickell trafen je achtmal. Im Powerplay konnten beide Equipen bislang jedoch nicht überzeugen.
Beide Mannschaften haben auch gemeinsam, dass sie beinahe ausgeschieden wären. Boston lag in der erste Runde gegen die Toronto Maple Leafs in der entscheidenden siebten Partie bis zur 51. Minute 1:4 zurück. Das 3:4 fiel erst 82 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit. Für das 4:4 (60.) und das Game-Winning-Goal in der Verlängerung zeichnete Bergeron verantwortlich. Danach gewannen die Bruins acht von neun Begegnungen. Chicago lag im Viertelfinal gegen die Detroit Red Wings, dem Team von Damien Brunner, mit 1:3 Siegen zurück. Spiel 7 entschieden die Blackhawks erst in der Overtime für sich. In der Folge liessen sie Vorjahressieger Los Angeles Kings (4:1) keine Chance.
Mit Chicago, dem besten Team der Qualifikation, und Boston treffen erstmals seit 1979 zwei Teams aufeinander, die zu den “Original Six” gehören. Dies erhöht die Brisanz zusätzlich – die beiden Endspiel spielen erstmals im Final gegeneinander. Die Bruins gewannen bislang sechsmal den Titel (zuletzt 2011), die Blackhawks viermal (2010). Klar ist, dass ein “Bieler” den Cup in die Höhe stemmen wird, denn das Endspiel ist auch ein Duell zwischen Patrick Kane (Chicago) und Tyler Seguin.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft