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Australier bringt Bibliotheksbuch erst nach 30 Jahren zurück

(Keystone-SDA) Über 30 Jahre hat es gedauert, bis ein Australier ein in einer Londoner Bibliothek ausgeliehenes Buch zurückgebracht hat. Der Marineattaché lieh das Buch 1981 für seine Tochter aus – und nahm es aus Versehen mit, als er London wieder verliess.

Statt ins Regal zurückzukehren, reiste das Buch mit dem Offizier um die Welt. Es begleitete ihn zum Beispiel nach Hongkong und auf mehrere Inseln im Pazifik. Kürzlich fand der Australier das Buch bei einem Umzug wieder.

Wer bei der Ausleihe überzieht, muss der Bibliothek in Sutton in Südlondon 15 Pence pro Tag als Gebühr abliefern – eigentlich müsste der Mann deshalb eine Busse von 1600 Pfund (2400 Franken) zahlen. Zum Glück für ihn liegt die Höchstbusse aber bei 5 Pfund.

Das entliehene Buch ist eine 1928 erschienene Ausgabe von Samuel Pepys Tagebuch. Der Sekretär der britischen Marine hatte zwischen 1660 und 1669 in Geheimschrift sein Leben festgehalten.

Weil er ehrenamtlich als Archivar arbeite, sei ihm gleich klar gewesen, dass das Buch recht wertvoll sei, erklärte der Australier. Tatsächlich ist das Buch etwa 200 Pfund wert. Die Bibliothek hatte es zur Eröffnung 1936 geschenkt bekommen.

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