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BA will bis Ende Jahr über Anklage im Fall Behring entscheiden

(Keystone-SDA) Die Bundesanwaltschaft (BA) will bis Ende Jahr über die Anklage gegen Dieter Behring entscheiden. Die BA geht davon aus, dass fast alle vom gescheiterten Basler Financier entgegengenommenen Investorengelder in eine Art Schneeballsystem geflossen sind.

In der am Freitag auf ihrer Homepage aufgeschalteten Orientierung zuhanden der Geschädigten und der Öffentlichkeit hält die BA fest, dass die Untersuchung im Fall Behring und der Moore Park Gruppe weit fortgeschritten sei. Im Visier der BA stehen neben Behring zehn weitere beschuldigte Personen.

Ihnen wird gemäss ihren Tatbeiträgen gewerbsmässiger Betrug oder Veruntreuung, ungetreue Geschäftsbesorgung oder Misswirtschaft sowie Urkundenfälschungen oder Geldwäscherei zur Last gelegt. Laut BA ist inzwischen die Analyse der Geldflüsse abgeschlossen.

Vier Jahre Entsiegelungsverfahren

Dabei sei man zum Schluss gekommen, dass die bei den Investoren akquirierten Gelder fast ausschliesslich in ein “Umlageverfahren” geflossen seien. Die BA werde in den kommenden Wochen und Monaten die Befragungen der Beschuldigten sowie einzelner Zeugen und Auskunftspersonen weiterführen und abschliessen.

Inzwischen sei durch ein jüngstes Urteil des Bundesgerichts auch das seit vier Jahren dauernde Entsiegelungsverfahren abgeschlossen. Dabei geht es um Daten, welche die BA 2007 bei der Durchsuchung von zwei Liegenschaften Behrings sichergestellt hatte.

Laut BA wurde ihr bis auf wenige Ausnahmen die Durchsuchung dieser elektronischen Daten bewilligt. Sobald die BA die Daten vom Bundesstrafgericht erhalten habe, werde sie prüfen und entscheiden, ob daraus innert nützlicher Frist überhaupt zusätzliche Erkenntnisse zu erwarten seien, oder ob darauf zu verzichten sei.

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