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Bei Alkoholsucht leiden auch die Lebenspartner der Suchtkranken

(Keystone-SDA) Wer Alkoholprobleme hat, leidet oft nicht nur selbst darunter, sondern belastet damit auch seine Lebenspartner. Diese will Sucht Schweiz mit einer neuen Broschüre ermutigen, Hilfe zu holen. Denn das tun bisher die wenigsten – trotz grosser Belastung.

In der Schweiz kennt etwa jede dritte Person, die älter als 15 Jahre ist, jemanden mit einem Alkoholproblem – in der Familie, im Bekanntenkreis oder am Arbeitsplatz. Das zeigen die repräsentativen Daten aus dem Suchtmonitoring Schweiz. Rund eine halbe Million Menschen leiden demnach wegen Alkoholproblemen von Menschen im engeren Familienkreis oder in der Partnerschaft.

Obwohl die Belastungen von einem Fünftel der Betroffenen als stark empfunden werden, holen nur knapp vier Prozent von ihnen fachliche Hilfe – und dies oft erst spät. Denn Alkoholprobleme seien immer noch stark tabuisiert, schreibt Sucht Schweiz in einer Medienmitteilung vom Dienstag.

Viele Angehörige fühlten sich ohnmächtig, erschöpft und überfordert – unter ihnen auch Partnerinnen und Partner von Menschen, welche die Kontrolle über ihren Konsum verloren haben. An sie richtet sich die neue Broschüre “Leben mit einem/r alkoholabhängigen Partner/in”. Mit der Publikation will die Organisation diese Menschen ermutigen, Unterstützung zu holen, und ihnen Lösungswege aufzeigen.

Im vergangenen Jahr stand das Beratungsteam von Sucht Schweiz 670 Personen beratend oder informierend zur Seite. Ein grosser Teil der Kontakte seien Beratungen für Angehörige von Menschen mit Alkoholproblemen. Ziel der Stiftung ist, Probleme zu verhüten oder zu vermindern, die aus dem Konsum von Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen hervorgehen oder durch Glücksspiel und Internetnutzung entstehen.

www.suchtschweiz.ch

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