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Bei Bobst stehen Zeichen auf Erholung

(Keystone-SDA) Nach dem dreistelligen Millionenverlust im Vorjahr spürt der Verpackungsmaschinenproduzent Bobst wieder Rückenwind. Noch schreibt das Waadtländer Unternehmen aber keine schwarze Zahlen, wenn Sondereffekte nicht berücksichtigt werden.

Der operative Verlust für das vergangene Jahr beträgt 4,3 Mio. Franken, wie Bobst am Mittwoch bekannt gab. Der Reinverlust beläuft sich auf 1,8 Mio. Franken. Werden Sondereffekte berücksichtigt, betrug der Reingewinn 49,3 Mio. Fr. und der operative Gewinn (EBIT) 61,3 Mio. Franken.

Die Differenz erklärt sich unter anderem mit dem Verkauf eines Firmengeländes, der 75 Mio. Fr. in die Kasse spülte. Ein negativer Sondereffekt waren die Restrukturierungskosten von knapp 10 Mio. Franken.

2009 hatte Bobst wegen der weltweiten Rezession einen Reinverlust in der Höhe von 160,7 Mio. Fr. geschrieben. Der Betriebsverlust betrug 175,2 Mio. Franken (EBIT 2009 ohne Sondereffekte: -106,1 Mio. Franken).

Daraufhin sind umfangreiche Restrukturierungsmassnahmen eingeleitet worden. Unter anderem trennte sich Bobst im vergangenen Jahr von seinem Ableger Atlas Converting Equipment in Grossbritannien. Die Zahl der Mitarbeiter schrumpfte innert zwei Jahren um 818.

Den Umsatz konnte das Unternehmen im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr – wie bereits bekannt – um rund 21 Prozent auf 1,28 Mrd. Fr. erhöhen. Bei vorteilhafteren Währungskursen wäre das Wachstum noch höher ausgefallen. Bobst erzielt rund 40 Prozent des Umsatzes in Euro.

“Das Jahr 2010 war durch die Rückkehr zum Wachstum sowie einer wesentlichen Verbesserung unserer Rentabilität gekennzeichnet”, sagte Finanzchef Christian Budry an der Medienkonferenz in Mex VD.

Weil nur dank einmaligen Effekten einen Gewinn erzielt wurde, verzichtet Bobst wie bereits im Vorjahr auf eine Dividende.

Das neue Geschäftsjahr geht Bobst zuversichtlich an. Im ersten Quartal 2011 nahm Bobst rund 5 bis 10 Prozent mehr Bestellungen entgegen als im Vorjahresquartal. Bobst rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz zwischen 1,3 und 1,4 Mrd. Franken.

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