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Bergsteiger-Gruppe wollte trotz Gewitter im Freien übernachten

(Keystone-SDA) Bei der Mittellegihütte am Eiger ist am Montagabend ein tschechischer Berggänger von einem Blitz tödlich getroffen worden. Ein weiterer Alpinist wurde verletzt. Die insgesamt vierköpfige Alpinistengruppe hatte sich entschlossen, nicht in der Hütte zu übernachten.

Die Mittellegihütte sei bewartet gewesen, sagte Simona Benovici, Sprecherin der Berner Kantonspolizei, am Dienstag auf Anfrage. Es sei der Entschluss der Gruppe gewesen, nicht in der Hütte zu übernachten.

Am Abend zog ein Gewitter über den ausgesetzten, schmalen Grat. Dabei ging ein Blitz in der Nähe der Hütte nieder und traf zwei der vier Berggänger, wie die Berner Kantonspolizei am Dienstag mitteilte.

Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmassnahmen durch Helfer erlag ein 31-jähriger Tscheche noch vor Ort den Verletzungen. Sein 33-jähriger Kamerad, ebenfalls Tscheche, konnte durch die Rega geborgen und ins Spital geflogen werden. Die beiden anderen Mitglieder der Gruppe blieben unverletzt.

Die Viererseilschaft wollte den Eiger über den Nordostgrat, den sogenannten Mittellegigrat, besteigen. Bei der Mittellegihütte auf 3355 Meter über Meer angekommen, entschloss sich die Seilschaft, in der Nähe der Hütte zu biwakieren.

Die Mittellegihütte ist eine hochalpine Hütte des Bergführervereins Grindelwald. Der Zustieg erfolgt über den sogenannten Challifirn und anschliessend in Kletterpartien der Schwierigkeitsstufe 3. Seit mehreren Jahren wird die Hütte in den Sommermonaten bewartet.

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