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Bern musste im Derby zittern

(Keystone-SDA) In Langnau werden am Ende beide Teams gefeiert: Die SCL Tigers für eine leidenschaftliche Darbietung, die Berner Gäste für einen erknorzten 4:1-Pflichtsieg.

Bis 115 Sekunden vor Schluss hatte Langnau auf das Erreichen der Halbfinals hoffen dürfen. Denn die SCL Tigers spielten vorzüglich. Wenn die Emmentaler, die in der NLB-Meisterschaft bislang nicht gefordert worden sind (20 Punkte Vorsprung), auch im Frühling derart stark spielen können, dürfen sie vom Wiederaufstieg träumen. Der grosse, formstarke SC Bern mit seinen vier Ausländern benötigte sogar eine Prise Glück, um gegen Langnau mit bloss einem Söldner, dem Italo-Kanadier Chris DiDomenico, weiterzukommen. Die SCL Tigers hätten in den ersten 33 Minuten durchaus in Führung gehen können. Und im Schlussabschnitt, nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Yannick-Lennart Albrecht (44.), boten sich dem Heimteam mehrere Ausgleichschancen.

Am Ende setzte sich der Favorit aber trotzdem durch, primär weil Bern besser Powerplay spielte. Ryan Gardner (1:0) und Byron Ritchie (2:0) erzielten nach 34 Minuten innerhalb von 170 Sekunden in Überzahl die ersten beiden Tore. Bern nützte zwei seiner drei Powerplay-Chancen; die SCL Tigers kamen in vier Überzahlmöglichkeiten zu keinem Tor und dreimal nicht einmal zu einem Torschuss. Dumm war aus Langnauer Optik primär der erste Gegentreffer, denn das Foul von DiDomenico, das die Tigers in die Bedrouille brachte, war völlig unnötig und wurde erst noch in der Angriffszone begangen.

Beim SC Bern kam der neuverpflichtete Finne Jesse Jönsuu noch nicht zum Debüt. Jönsuu traf zwar in der Schweiz ein, sein Gepäck hingegen nicht.

SCL Tigers – Bern 1:4 (0:0, 0:2, 1:2)

6050 Zuschauer (ausverkauft). – SR Eichmann/Kurmann, Fluri/Progin. – Tore: 33. Gardner (Holloway/Ausschluss DiDomenico) 0:1. 36. Ritchie (Holloway/Ausschluss Julien Bonnet) 0:2. 44. Albrecht (Schlapbach) 1:2. 59. Ritchie (Holloway, Blum) 1:3. 60. (59:14) Pascal Berger 1:4 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 4mal 2 Minuten gegen Bern.

SCL Tigers: Croce; Stettler, Yves Müller; Julien Bonnet, Kim Lindemann; Zryd, Ronchetti; Currit; Sven Lindemann, Claudio Moggi, Lukas Haas; Tom Gerber, DiDomenico, Tobias Bucher; Rexha, Adrian Gerber, Sterchi; Wyss, Albrecht, Schlapbach; Bandiera.

Bern: Schaefer; Flurin Randegger, Blum; Kreis, Gragnani; Beat Gerber, Dufner; Holloway, Ritchie, Scherwey; Bertschy, Martin Plüss, Ruefenacht; Alain Berger, Gardner, Pascal Berger; Marco Müller, Cloutier, Loichat.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Hecquefeuille, Gustafsson, Sandro Moggi, Deny Bärtschi, Rüegg (alle verletzt) und Nüssli, Bern ohne Bührer (beide krank), Kobasew, Philippe Furrer, Jobin, Reichert, Krueger (alle verletzt) und Simon Moser (gesperrt). – Pfostenschüsse: Claudio Moggi (37.); Ruefenacht (8.). – Timeout Bern (46.).

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