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Bettenzahlen in Spitälern des Kantons Bern werden beschränkt

(Keystone-SDA) Bern – Die Berner Kantonsregierung will mit einer ersten, bescheidenen Massnahme gegen die explodierenden Kosten im Gesundheitswesen vorgehen. Erstmals schreibt sie den Spitälern im Kanton vor, mit wie vielen Betten diese auskommen sollen.
Die Spitalliste 2010 erfüllt somit auch die Vorgabe des Bundesrats, der eine verbindliche Anpassung der Kapazitäten im Gesundheitswesen forderte. Aus diesem Grund hatte er die bernische Spitalliste 2007 gerügt. Auch die Liste 2009 genügte dieser Anforderung nicht.
Das Überangebot sei mitverantwortlich für die hohen Kosten im Gesundheitswesen, sagte der bernische Gesundheits- und Fürsorgedirektor Philippe Perrenoud vor den Medien. Die neue Spitalliste sei ein Zwischenschritt zur Lösung solcher Kostenprobleme.
Auf der Liste stehen öffentliche und private Spitäler des Kantons. Die festgelegten Bettenzahlen entsprechen etwa dem heutigen Bestand. Allerdings hatten die Spitäler davor höhere Bettenzahlen beantragt. Die Regierung wollte die Grenze aber nicht zu tief ansetzen, weil das bei Patienten zu langen Wartezeiten führen könnte.
Für viele könnte der Tritt auf die Kostenbremse mit der Spitalliste zu schwach ausgefallen sein, räumte Perrenoud ein. Tatsächlich sei die Liste kein Allheilmittel, sondern ein “vernünftiger Kompromiss” zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen. Weitere Schritte müssten folgen.

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