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BLS und Preisüberwacher einigen sich beim Autoverlad Lötschberg

(Keystone-SDA) Ab dem 1. Juni gelten am Lötschberg neue Tarife für den Autoverlad. Die Preise für Einzelfahrten steigen um zwei Franken, Vielfahrer mit Punktekarten zahlen hingegen je nach Wochentag weniger als heute. Darauf haben sich der Anbieter BLS und der Preisüberwacher geeinigt.

Ab Juni wird nun eine Einzelfahrt durch den alten Lötschbergtunnel von Montag bis Donnerstag 22 statt wie heute 20 Franken kosten, von Freitag bis Sonntag 27 statt 25 Franken. Das teilten sowohl das Bahnunternehmen BLS als auch der Preisüberwacher am Montag mit.

Wer sein Auto am Lötschberg häufig verladen lässt, kann Punktekarten kaufen und erhält so einen Rabatt. Inhaber solcher Karten zahlen künftig von Montag bis Donnerstag rund 8 Prozent weniger als heute. Am Wochenende hingegen bezahlen sie künftig auch mehr – ebenfalls etwa acht Prozent.

Überhaupt gelten ab dem 1. Juni am Lötschberg konsequent für alle Preiskategorien tiefere Tarife von Montag bis Donnerstag und höhere von Freitag bis Sonntag, also auch für den Vorverkauf. Bisher gab es diesen Unterschied nur bei den Einzelpreisen.

Wäre die BLS beim Preisüberwacher mit ihren Anträgen ohne Abstriche durchgekommen, hätte eine Preiserhöhung von durchschnittlich 10,7 Prozent resultiert. Wie gross die Preiserhöhung nun im Durchschnitt ausfalle, lasse sich aufgrund des neuen Tarifsystems mit der konsequenten Unterscheidung von Wochentagen/Wochenendtagen nicht sagen, erklärt BLS-Sprecher Hugo Wyler auf Anfrage.

BLS verpflichtet sich zu Investitionen

Obwohl die BLS AG höhere Preise anstrebte als sie nun erhält, ist sie laut ihrer Mitteilung nach den mehrmonatigen Verhandlungen mit dem Preisüberwacher zufrieden. Die neuen Tarife ermöglichten die konsequente Weiterführung des Autoverlads, den die BLS ganzjährig anbietet, schreibt das Unternehmen.

Der Preisüberwacher seinerseits teilte mit, es sei zu akzeptieren, dass die BLS am Lötschberg höhere Trassenpreise entrichten müsse und Investitionen von 19 Mio. Franken tätigen werde. Dazu hat sich die BLS mit der Vereinbarung auch formell verpflichtet. Sie investiert unter anderem in neue Züge und ein Kundeninformationssystem und passt die Zufahrten an.

Laut der BLS steigen die Preise für die Einzelfahrten erstmals seit 1974. Sie begründet die Erhöhung ausser mit den geplanten Investitionen mit dem Rückgang der Verladefrequenzen nach der Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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