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Bombardier und SBB testen ihre Züge der neuesten Generation

(Keystone-SDA) Die SBB und der kanadische Bahnhersteller Bombardier testen seit Dienstag ihr neues Drehgestell, ausgestattet mit einer Wankkompensation. Dank dieser Technologie sollen die Züge künftig schneller in den Kurven fahren können.

Das Projekt gehe gut voran, hiess es am Dienstag an einer Medienkonferenz seitens der Verantwortlichen. Die SBB hatte im letzten Mai bei Bombardier 59 Doppelstockzüge für rund zwei Milliarden Franken bestellt. “Es handelt sich dabei um ein Schlüsselprojekt der SBB”, sagte Vincent Ducrot, Leiter Fernverkehr der SBB.

Die Ausstattung mit Wankkompensation verhindert, dass sich die Waggons in der Kurve nach aussen neigen. Vielmehr bleiben sie Dank eines Ausgleichmechanismus’, der Wankkompensation, praktisch senkrecht auf den Schienen. Dadurch könne der Zug in den Kurven schneller fahren, ohne dass der Kundenkomfort beeinträchtigt werde, erklärte Richard Schneider, Projektverantwortlicher bei Bombardier.

Die Fahrzeit zwischen Zürich und St. Gallen sowie zwischen Bern und Lausanne sollen dadurch auf unter eine Stunde fallen. Aktuell betragen die Reisezeiten auf beiden Strecken 66 Minuten.

Schnelleres Reisen

Dank der neuen Technologie werde es den Zugspassagieren beim Kurvenfahren auch nicht mehr schlecht, sagte Schneider weiter. Als weiteren Vorteil kommt hinzu, dass die Stromabnehmer in den Kurven den Kontakt mit der elektrischen Leitung nicht verlieren.

Um die Technologie zu testen, wird bis Juli auf dem SBB-Schienennetz ein doppelstöckiger Intercity-Wagon verkehren – ausgestattet mit zwei dieser neuen Drehgestellen und mit Messgeräten. Im Innern des Wagens simulieren Sandsäcke die Passagiere.

Eine spezielle Vorrichtung erlaubt es, den Testwaggon an einen normalen Zug anzuhängen. Dieser Spezialzug wird in den kommenden Wochen in erster Linie auf den Strecken Lausanne-Bern, Winterthur-St.Gallen sowie Bern-Olten verkehren.

70 von 2600 Punkten erfüllt

Während die ersten Tests auf den Schienen durchgeführt werden, tüfteln die Ingenieure in Zürich an den letzten Details. Dazu steht ihnen ein naturgetreues Modell zur Verfügung.

“Von den 2600 Punkten des Pflichtenhefts, sind noch 70 in Diskussion”, sagte Ducrot. Alles in allem sollten die Details bis Ende Juli entschieden sein.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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