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Brände zerstören erneut Häuser in Russland – mindestens fünf Tote

(Keystone-SDA) Moskau – Bei neuen schweren Waldbränden sind im Süden Russlands mindestens fünf Menschen getötet worden. In den Regionen um Wolgograd und Saratow standen nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums rund 500 Häuser in Flammen. Rund 20 Dörfer waren betroffen.
Bislang seien fünf Leichen geborgen worden, sagte der Chef der Ermittlungsbehörden in der Region Wolgograd, Michail Mursajew, am Freitag der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Dies seien jedoch vorläufige Erkenntnisse. Die Regionalvertretung des Katastrophenschutzministeriums hatte zuvor von zwei Toten und mindestens zwölf Verletzten gesprochen.
Starke Winde hatten demnach vor allem um Wolgograd die Waldbrände neu angefacht. Dort seien 450 Gebäude abgebrannt, darunter etwa 330 Wohnhäuser. In Saratow wurden den Angaben zufolge insgesamt 24 Häuser von den Flammen zerstört.
Obwohl es sich in Moskau nach der beispiellosen Hitzewelle im August inzwischen abgekühlt hat, lagen die Temperaturen in den südlichen Regionen in den vergangenen Tagen weiterhin bei rund 40 Grad Celsius.
Medwedews Zusicherung
Präsident Dmitri Medwedew wurde am späten Donnerstagabend über die dramatische Lage informiert, wie die Präsidialverwaltung nach Angaben der Agentur Interfax mitteilte. Er sicherte zu, alles in Gang zu setzen, um die neuen Brände zu löschen.
Die schwersten Wald- und Torfbrände der russischen Geschichte hatten im Sommer auf einer Fläche von rund einer Million Hektar gewütet und dabei ganze Ortschaften zerstört. Etwa 50 Menschen wurden dabei getötet.
Die Behörden hatten die Brände unlängst für gelöscht erklärt. Nach den wochenlangen Bränden in vielen Teilen des Landes hatte der russische Regierungschef Wladimir Putin von kriegsähnlichen Zuständen gesprochen.
Die Umweltorganisation Greenpeace schätzt die Schäden auf mehr als Insgesamt seien den Flammen mindestens zwölf Millionen Hektar zum Opfer gefallen. Die Katastrophe könne sich jederzeit wiederholen, hatte Greenpeace Ende August gewarnt. Forstexperten beklagen das Fehlen von Feuerschutz und Frühwarnsystemen.

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