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Briefbombe war an ein Kadermitglied des AKW Mühleberg adressiert

(Keystone-SDA) Die Briefbombe, die Ende März bei swissnuclear explodiert ist, war an ein Kadermitglied des AKW Mühleberg adressiert. Antonio Sommavilla, Sprecher der Mühleberg-Betreiberin BKW, bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA einen Bericht der “SonntagsZeitung”.

Weitere Details gab Sommavilla nicht bekannt. Er verwies auf die Bundesanwaltschaft. Diese wiederum wollte sich am Sonntag nicht zum Fall äussern. Auf Anfrage der SDA sagte Sprecherin Walburga Bur, die Bundesanwaltschaft führe in Zusammenhang mit der Briefbombe ein Strafverfahren und äussere sich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht weiter.

Am 31. März explodierte bei der AKW-Fachgruppe swissnuclear in Olten eine Briefbombe. Zwei Angestellte wurden dabei verletzt – eine Frau so schwer, dass sie laut Verfahrensleiter Carlo Bulletti nur aus Zufall noch am Leben ist. “Meines Erachtens hat klar die Absicht bestanden, zu töten”, sagte Bulletti einen Tag nach dem Anschlag vor den Medien in Bern.

Die Briefbombe stammt aus anarchistischen Kreisen in Italien. Die Ermittler fanden in den Überresten der Bombe ein Bekennerschreiben der italienischen Gruppierung “Federazione Anarchica Informale” (Informeller Anarchistischer Bund, FAI).

Die FAI steckt auch hinter dem Anschlag auf die Schweizer Botschaft in Rom vom vergangenen Dezember. Die Bundesanwaltschaft zieht zudem Parallelen zum vereitelten Anschlag auf ein IBM-Forschungszentrum in Rüschlikon ZH vor rund einem Jahr. Die in diesem Zusammenhang verhafteten Personen sind laut Bulletti im Bekennerschreiben erwähnt.

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