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BSI hat italienische Steueramnestie gut verkraftet

(Keystone-SDA) Lugano – Die in Lugano ansässige BSI hat die italienische Steueramnestie bisher gut überstanden. Weit über die Hälfte der legalisierten Kundenvermögen sei in der BSI geblieben, sagte deren Chef Alfredo Gysi in einem Interview mit der Zeitung “Finanz und Wirtschaft”.
Viele italienische Kunden der Banca della Svizzera Italiana (BSI), die von der Steueramnestie profitierten, haben laut Gysi von der Möglichkeit der juristischen Repatriierung Gebrauch gemacht.
Das heisst, sie lassen ihre versteuerten Vermögenswerte via italienische Treuhandgesellschaften weiterhin in der Schweiz verwalten. Vor allem grössere Kunden hätten sich für dieses Vorgehen entschieden, sagte Gysi. Für die BSI sei dies ein schöner Vertrauensbeweis.
Die jüngste Steueramnestie habe die Schweizer Banken allgemein weniger hart getroffen als die “Scudi fiscali” der Jahre 2001 und 2003.
“Die Auswirkungen auf den Finanzplatz dürften diesmal geringer sein, weil die juristische Repatriierung in den ersten Scudi kaum eine Rolle spielte”, ist Gysi überzeugt.
Gysi gewinnt der Situation sogar positive Seiten ab: Das Tessin habe nun den Vorteil, mit konkurrenzfähigen Produkten und Dienstleistungen korrekt versteuerte Vermögen zu verwalten.
Nun gelte es, einen offenen und konstruktiven Dialog mit Italien zu finden. Der italienischen Regierung gehe es allein um das Steuersubstrat. “Die Schweizer Finanzplatzstrategie, das heisst die Idee der Einführung einer umfassenden Abgeltungssteuer, dürfte in Italien auf fruchtbaren Boden fallen”, sagte Gysi.
Die BSI wird vom italienischen Versicherungskonzern Generali kontrolliert.

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