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Cancellara bei Mailand – Sanremo erneut auf dem Podium

(Keystone-SDA) Rad – Fabian Cancellara schafft es in der 104. Austragung von Mailand – Sanremo erneut aufs Podium, aber zum Sieg reicht es wieder nicht.
Nach seinen beiden 2. Plätzen in den Vorjahren wurde Cancellara diesmal Dritter. Im Spurt einer sechs Mann starken Spitzengruppe musste sich der Berner dem Deutschen Gerold Ciolek und dem Slowaken Peter Sagan geschlagen geben.
Cancellara zeigte einmal mehr eine starke Leistung, aber stets stehen ihm noch endschnellere Leute vor dem zweiten Triumph in Sanremo, wo er 2008 zum bisher einzigen Mal gewann. Am Poggio, dem letzten Hindernis des Tages, war Cancellara dafür verantwortlich, dass der Franzose Sylvain Chavanel und der Brite Ian Stannard, die zuvor entwischt waren, wieder gestellt wurden. Sieben Fahrer rüsteten sich schliesslich zum Endkampf, doch gegen Ciolek und Sagan hatte Cancellara nicht unerwartet das Nachsehen.
Sagan galt als grosser Favorit, doch den 26-jährigen Deutschen Gerold Ciolek hatte wohl kaum einer auf der Rechnung. Ciolek feierte seinen bisher grössten Erfolg 2009 in Emmen in Holland, indem er die 2. Etappe der Vuelta gewann. Seine Spurtstärke hatte der Deutsche, der auf diese Saison in die südafrikanische Equipe MTN-Qhubeka wechselte, schon verschiedentlich unter Beweis gestellt. Bei der Deutschland-Tour gewann er schon fünf Etappen.
Aus der Fahrt in den Frühling wurde nichts. Auf dem Turchino-Pass lag derart viel Schnee, dass die Organisatoren nicht umhin kamen, das Rennen zu neutralisieren. Bei Kilometer 117 wurde das Fahrerfeld gestoppt und in Auto-Busse verfrachtet. Nach rund zweistündigem Unterbruch ging es erst in Cogoleto, gut 130 km vor dem Ziel, wieder weiter. Das Rennen verkürzte sich so um 53 km auf nur noch 245 km. Die Anforderungen blieben trotzdem hoch.
Regen als ständiger Begleiter, dazu tiefe Temperaturen machten die Aufgabe besonders hart. Einige der Favoriten wie der Belgier Tom Boonen oder der Australier Matthew Goss, der Sieger von 2011, gaben die Prüfung schon weit vor dem Ziel auf. Später gesellte sich mit dem Italiener Vincenzo Nibali auch der Gewinner des Tirreno hinzu.
104 Mailand – Sanremo (245 km): 1. Gerold Ciolek (De). 2. Peter Sagan (Slk). 3. Fabian Cancellara (Sz). 4. Sylvain Chavanel (Fr). 5. Luca Paolini (It). 6. Ian Stannard (Gb). 7. Taylor Phinney (USA), alle gleiche Zeit. 8. Alexander Kristoff (No) 0:14 zurück. 9. Mark Cavendish (Gb). 10. Bernhard Eisel (Ö), beide gleiche Zeit.

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