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Chelsea und Benfica duellieren sich um die Europa League

(Keystone-SDA) Fussball – Chelsea und Benfica Lissabon wollen heute Mittwoch in Amsterdam (20.45 Uhr) die Saison mit dem Titel in der Europa League retten.
Chelsea verpasste in den letzten Monaten alle anderen (höheren) Ziele, Benfica verlor am Samstag das vorentscheidende Liga-Spiel gegen Porto. Obwohl der Wettbewerb immer die kleine und vielerorts ungeliebte Schwester der Champions League geblieben ist, für die beiden Finalisten ist die Europa League aktuell von unschätzbarem Wert. Sie bietet die Gelegenheit, die Saison mit einem Titel zu schönen, obschon beide Klubs im Herbst in der Champions League noch zu den Verlierern gehörten und nach der Gruppenphase ausgeschieden waren.
Chelseas (Interims-)Trainer Rafael Benitez könnte mit einem Sieg gegen Benfica die Vorgabe erfüllen, mit welcher er den Job bei den Londonern und die Nachfolge von Roberto Di Matteo Ende November 2012 angetreten hatte: Die Qualifikation für die Champions League 2013/14 sowie einen Titel hatte Boss Roman Abramowitsch vom Spanier gefordert. Seit dem vergangenen Samstag ist der Platz in der europäischen Top-Klasse zu 99,9 Prozent sicher, jetzt soll auch noch der Titel folgen.
Eine Stütze des Teams, das in den Halbfinals den FC Basel gestoppt hatte, wird beim finalen Showdown jedoch fehlen. Der Belgier Eden Hazard, der kleine grosse Ideengeber in der Offensive, muss wegen einer Oberschenkelverletzung passen. Fraglich ist der Abwehrchef John Terry. Für den 32-jährigen Terry wäre ein Ausfall besonders bitter – und liesse sich in die unschöne Reihe seiner traurigen Final-Episoden einordnen. 2008 vergab Terry im letztlich verlorenen Penaltyschiessen des Champions-League-Endspiels gegen Manchester United den Matchball, indem er seinen Elfmeter an den Pfosten setzte, vor einem Jahr fehlte er im triumphalen Final in München gegen Bayern wegen einer Sperre.
Auch Benfica Lissabon, mit über 220’000 Mitgliedern der grösste Sportverein der Welt, kann mit seiner Saison bisher nicht zufrieden sein. Lange schien das Team aus der Hauptstadt die Enttäuschung des frühen Ausscheidens aus der Champions League mit dem Titel in der nationalen Meisterschaft kompensieren zu können. Doch ein Gegentor in der letzten Minute im Spitzenspiel gegen den FC Porto am vergangenen Samstag (1:2) stutzte den “Adlern” die Flügel. Nur ein Wunder kann Benfica in der letzten Runde noch helfen.
Mit umso mehr Engagement strebt das Team von Trainer Jorge Jesus dafür den ersten internationalen Titel seit 51 Jahren an. Seit dem letzten Triumph im Meistercup 1962 verlor Benfica sechs Europacup-Finals in Folge, zuletzt 1990 gegen die AC Milan von Ruud Gullit und Arrigo Sacchi.

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