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China schlägt in Yuan-Streit versöhnliche Töne an

(Keystone-SDA) Peking – China hat im Streit mit den USA über die weltweiten Handelsungleichgewichte versöhnliche Töne angeschlagen und eine Förderung der Binnennachfrage angekündigt. Zugleich pochte die Regierung in Peking auf eine schrittweise Reform seiner Währungspolitik.
China werde unabhängig agieren, sagte Präsident Hu Jintao zum Auftakt des Strategie- und Wirtschaftsdialogs zwischen den USA und China. Experten rechnen damit, dass eine Aufwertung des Yuan wohl bis zum dritten Quartal auf sich warten lassen muss.
US-Finanzminister Timothy Geithner begrüsste die Bereitschaft Pekings, die Währungspolitik zu reformieren. Die USA hatten den Ton in dem schon lange währenden Streit zuletzt etwas gedämpft. Sie hoffen, dass durch ihre Zurückhaltung die chinesische Seite mehr politischen Spielraum bekommt, eine Aufwertung ihrer Währung zuzulassen.
Geithner warb dafür, dass eine Freigabe des Wechselkurses auch in Chinas eigenem Interesse sei: Gewinnt der Yuan an Wert, werden Importe günstiger, was die Inflationsraten drückt und die Binnenwirtschaft stärkt.
China hat seine Währung Yuan im Kampf gegen die Wirtschaftskrise im Juli 2008 nach einer drei Jahre währenden Aufwertungsphase wieder fest an den Dollar gekoppelt. Die wirtschaftliche Erholung der Volksrepublik führte aber zu immer stärkerer Kritik an dieser Politik.
Vor allem die USA werfen China vor, seinen Exporteuren auf Kosten anderer Vorteile zu verschaffen und so die weltweiten Ungleichgewichte zu vergrössern. Beide Seiten machten aber deutlich, dass allein eine Reform der Währung nicht ausreicht, um das ausufernde US-Handelsdefizit mit China zu reduzieren.

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