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Credit Suisse freut sich über Milliardengewinn und viel Neugeld

(Keystone-SDA) Während die Credit Suisse (CS) im ersten Quartal 2011 über 19 Mrd. Neugeld entgegengenommen hat, sind ihre Resultate geprägt von der Investmentbank. In den Monaten Januar bis März hat die Bank schlechtere Resultate geschrieben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, aber bessere als im Schlussquartal 2010.

Unter dem Strich kann die CS einen Reingewinn von 1,14 Mrd. Fr. ausweisen, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde. Ohne Buchhaltungs-Einflüsse sind es laut CS 1,61 Mrd. Franken. Im ersten Quartal 2010 hatte das Finanzhaus noch 2,06 Mrd. eingefahren. Im Schlussquartal 2010 waren es dagegen nur 841 Mio. Fr. gewesen.

Nach einem Schwächeanfall im Schlussquartal 2010 steigerte sich die Investmentbanking zwischen Januar und März wieder: Der Vorsteuergewinn von 1,34 Mrd. Fr. liegt weit mehr als doppelt so hoch wie im letzten Quartal des Vorjahrs. Gemessen am ersten Quartal 2010 sind es aber immer noch ein Viertel weniger.

Riesige Vermögen

Dabei profitierte die CS-Investmentbank wie viele Konkurrenten auch von den Märkten. Im ersten Quartal geben die Kunden der Investmentbank erfahrungsgemäss mehr Aufträge – Handel mit Wertpapieren, Investments oder Börsengänge – an die Bank als an einem Jahresende.

Zudem gelang es der CS, neue Kundengelder von netto 19,1 Mrd. Fr. einzusammeln. Vor einem Jahr waren es genau 26 Mrd. Fr. gewesen, während im vierten Quartal 13,9 Mrd. Fr. neu bei der CS landeten. Zum Quartalsende verwaltete die Bank 1,286 Billionen Fr. an Kundengeldern, nachdem sie Ende 2010 insgesamt 1,253 Billionen Fr. in den Tresoren hatte.

Den neuen Kapitalregeln für die Grossbanken steht die CS grundsätzlich positiv gegenüber. “Die Finanzkrise hat eindrücklich gezeigt, dass Banken strengere Kapitalvorschriften einhalten müssen”, sagte Dougan. Die zweitgrösste Schweizer Bank muss wie ihre Konkurrenten als Konsequenz aus der Finanzkrise inskünftig viel höhere Reserven bereithalten.

Keine Angst vor Regulatoren

In der Schweiz dürften ab 2018 nach Empfehlung einer vom Bundesrat eingesetzten Expertenkommission 19 Prozent Eigenkapitalunterlegung für die Aktiven als Richtschnur gelten, was deutlich mehr ist als international diskutiert. Laut Dougan kann die CS dies stemmen. Der CS-Chef erwartete auch keine entscheidenden Wettbewerbsnachteile.

Oswald Grübel, Chef der Konkurrentin UBS, hatte am Vortag anlässlich der Präsentation der Quartalsresultate seiner Bank erneut sehr kritische Fragen zur Regulierung geäussert. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Dougan befürchtet er Wettbewerbsnachteile.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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