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CS-Strukturanalyse gibt der Schweizer Wirtschaft gute Noten

(Keystone-SDA) Bern – Die Schweizer Wirtschaft hat auch langfristig das Potenzial, sich im internationalen Wettbewerb hervorragend zu behaupten. Zu diesem Schluss kommen die Ökonomen der Credit Suisse (CS) in einer Studie, die den Strukturwandel der Schweiz seit 1998 beleuchtet.
Die Analyse der vergangenen Jahre zeigt auf, dass sich die Wirtschaft erfolgreich aus der Stagnationsphase der 90er-Jahren herausgehievt hat. Weiter stark an Bedeutung gewonnen hat der Dienstleistungssektor. Der Trend hin zur Dienstleistungsgesellschaft ist insbesondere im Boom des Gesundheits- und Sozialwesen ersichtlich.
Dort stieg die Zahl der Beschäftigten alleine von 2000 bis zur aktuellsten Erhebung im 2008 von 300’000 auf 364’000. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt, ist die Entwicklung auch im Bildungswesen.
In den Boomjahren von 2005 bis 2008 ist aber – gemessen an der Zahl der Beschäftigten – erstmals seit den 60er-Jahren auch die Industrie wieder gewachsen. Zurückzuführen ist dies auf die Spitzenindustrie, sprich auf die Chemie- und Pharmabranche, auf die Maschinen- und Komponentenbauer sowie auf die Elektroindustrie.
Überraschenderweise über alle Branchen hinweg gesehen nicht zugenommen hat die Unternehmenskonzentration. Zurückzuführen sei dies vor allem auf die Liberalisierung von Monopolbranchen, sagte CS-Ökonomin Nicole Brändle am Donnerstag vor den Medien. In der Industrie, im Gastgewerbe, im Handel und im Bau hat sich der Konzentrationsprozess in der Unternehmenslandschaft aber weiter fortgesetzt.
Allerdings sei eine hohe Unternehmenskonzentration aus Wettbewerbssicht nur in binnenorientierten Branchen problematisch, heisst es in der Studie. In Branchen mit geöffneten Märkten dagegen spiele die Unternehmenskonzentration nur mit Sicht auf den weltweiten Markt eine Rolle. Dies ist etwa in der Finanzbranche der Fall, wo die 3 Prozent der grössten Unternehmen 76 Prozent aller Beschäftigten stellen.

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