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CVP fordert bessere Voraussetzungen für Freiwilligenarbeit

Die CVP fordert, dass Gemeinden freiwilliges Engagement fördern, indem sie zum Beispiel Vereine in die Gestaltung des Gemeindelebens einbinden. Im Bild eine Gemeindeversammlung von Vals GR. (Symbolbild) KEYSTONE/EDDY RISCH sda-ats

(Keystone-SDA) Den Menschen in der Schweiz soll es erleichtert werden, sich freiwillig und ehrenamtlich für die Gesellschaft zu engagieren. Die CVP Schweiz fordert in einem Thesenpapier Verbesserungen in mehreren Punkten.

Rund 700 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit würden pro Jahr in der Schweiz geleistet, schreibt die CVP zu einem am Dienstag in Bern vorgestellten Thesenpapier. Doch die Bindung an Vereine sinke, und Interessenverbände und Parteien verlören Mitglieder, begründete sie ihre Forderungen.

Da sind einmal bürokratische Hürden: Wer einen Anlass durchführen wolle, müsse verschiedenste Bewilligungen oder auch Ausbildungsnachweise vorlegen. Diesen Aufwand gelte es zu vermindern.

Vereine fördern

Weiter verlangt die CVP eine konsequente Förderung des Vereinswesens, etwa indem Gemeinden Infrastrukturen zur Verfügung stellen, Defizitgarantien übernehmen oder Zugang schaffen zu freiwilligem Engagement. Auch sollen Vereine bei der Gestaltung des Gemeindelebens und der Gemeindepolitik mitreden können.

Vereine sollen Möglichkeiten erhalten, sich – beispielsweise an Treffpunkten – Zugewanderten vorzustellen. “Freiwilligenarbeit dient der verbesserten Integration von Migrantinnen und Migranten”, schreibt die CVP dazu. Raum erhalten solle aber auch das Engagement für Projekte, das gerade Jüngere bevorzugten.

Ansetzen will die CVP sodann in der Schule: Kindern sollen freiwilliges Engagement und dessen Wert vermittelt werden. Arbeitgeber schliesslich ruft die CVP auf, ihren Angestellten zu ermöglichen, sich ehrenamtlich zu engagieren für Politik und Gesellschaft.

Plädoyer für Milizsystem

Einer Bürgerpflicht zu freiwilligem Engagement steht die CVP nach eigenen Worten kritisch gegenüber – sie plädiert für das Milizsystem. “Freiwillig muss freiwillig bleiben.”

Das Thesenpapier erstellte die CVP zusammen mit Vertretern und Vertreterinnen mehrerer Verbände. Darunter sind das Schweizerische Rote Kreuz, Swiss Olympic, der Schweizerische Studentenverein, die Schneesportinitiative und der Katholische Frauenbund.

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