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Davos siegt, verpasst aber Halbfinals dennoch

(Keystone-SDA) Der HC Davos feiert am Spengler Cup gegen Dynamo Minsk mit 5:4 seinen ersten Sieg, verpasst aber dennoch den Sieg in der Gruppe Cattini. Dieser geht an die Weissrussen, die im Halbfinal stehen.

Allzu beunruhigend ist der Davoser Fehlstart zur 90. Turnier-Ausgabe nicht. Der siebte Vorstoss unter die Top 4 seit dem 2010 veränderten Modus ist nach wie zu schaffen. Aber im Kampf um die 16. Trophäe hat der Rekordsieger wie im Vorjahr eine weitere Qualifikations-Runde zu überstehen – gegen die bislang eher enttäuschenden Automobilisten aus Jekaterinburg.

Minsk kommt in der Gesamtabrechnung das spektakuläre 7:4 gegen die Canada Selects zupass. Die Dynamos, die vor sieben Jahren im Rahmen ihres Debüts nicht aufzuhalten waren, konnten es sich sogar leisten, nach einer Serie von fünf Erfolgen im Bündner Kurort erstmals nicht zu punkten. Sie beanspruchten in Vorrunden-Bilanz den entscheidenden Vorteil der positiven Tordifferenz und kommen wie der ungeschlagene HC Lugano (4:3 gegen Mountfield Kralove) in den Genuss eines zusätzlichen Ruhetags.

Nach knapp einer halben Stunde hatte der HCD die schwierige Vorgabe temporär erfüllt: drei Tore Vorsprung gegen die in den ersten Tagen überzeugendste Equipe. Auf dem Weg zum 4:1 brillierte das erfolgreichste Schweizer Klubteam. Klotens Leihgabe Drew Shore stand wie kein Zweiter für den lange energischen Auftritt. Mit zwei Skorerpunkten war er massgeblich am zunächst wunschgemässen Einstieg ins Spiel beteiligt.

Minsk taumelte vorübergehend, derweil sich Davos gleich serienweise Chancen erarbeitete. Doch ausgerechnet in der besten Phase der aufgeputschten Einheimischen kam der Konter der nervenstarken Osteuropäer. Innert 52 Sekunden drängten sie die Bündner vom direkten Halbfinalkurs ab.

Dem Ensemble von Arno Del Curto ist anzurechnen, das Tempo permanent hochgehalten zu haben. Das Ergebnis kommt für die aktuelle Nummer 7 der NLA durchaus einer Ehrenmeldung gleich. Keiner fiel ab, auch der erstmals nominierte Keeper Melvin Nyffeler nicht. Im Gegenteil: Der 21-jährige Vertreter des Schweizer U20-WM-Goalies Joren van Pottelberghe reihte im Finish einen Big Save an den nächsten und stoppte eine der momentan besten Offensiv-Reihen der Kontinental Hockey League nahezu im Alleingang.

Dynamo Minsk – Davos 4:5 (1:1, 2:3, 1:1)

6300 Zuschauer (ausverkauft). – SR Leggo/Vinnerborg, Kaderli/Wüst. – Tore: 5. Klinkhammer (Ausschluss Chenkel!) 1:0. 17. Hall (Shore, Ruutu/Ausschluss Chenkel) 1:1. 22. (21:28) Marc Wieser (Schneeberger, Corvi) 1:2. 23. (22:17) Lindgren (Ruutu, Marc Wieser) 1:3. 30. (29:31) Shore (Ledin, Schneeberger/Ausschluss Gotowets) 1:4. 30. (29:46) Karaban 2:4. 31. (30:38) Pawlowitsch (Palushaj, Klinkhammer) 3:4. 42. Corvi 3:5. 48. Pawlowitsch (Klinkhammer/Ausschluss Ambühl) 4:5. – Strafen: je 6mal 2 Minuten.

Dynamo Minsk: Lalande; Korobow, Lisowez; Graborenko, Gotowets; Schinkewitsch, Chenkel; Karaban, Ellison, Klinkhammer; Stas, Stepanow, Pawlowitsch; Komarow, Kowyrschin, Materuchin; Lopatschuk, Wolkow, Kitarow; Drosd, Palushaj.

Davos: Nyffeler; Jung, Kindschi; Heldner, Forster; Schneeberger, Paschoud; Rahimi, Forrer; Marc Wieser, Lindgren, Ruutu; Shore, Hall, Ledin; Sciaroni, Corvi, Dino Wieser; Ambühl, Kousal, Kessler.

Bemerkungen: Davos ohne Egli (verletzt), Van Pottelberghe, Eggenberger, Portmann (alle U20-WM), Walser, Simion, Du Bois, Jäger (alle überzählig), Dynamo Minsk ohne Pettersson (überzählig). 37. Timeout von Dynamo Minsk. 39. Lattenschuss von Shore. 49. Pfostenschuss von Kowyrschin.

Rangliste: 1. Dynamo Minsk 2/3 (11:9). 2. Davos 2/3 (8:8). 3. Team Canada 2/3 (8:10).

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