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Davos siegt in extremis

(Keystone-SDA) Der HC Davos setzt sich im ersten Halbfinalspiel in Bern durch. Davos siegt 3:2 nach Verlängerung.

Die Bündner siegten in extremis. Erst 11,5 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit gelang Verteidiger Félicien DuBois der 2:2-Ausgleich. In der Verlängerung gelang Samuel Guerra, wieder einem Verteidiger, nach acht Minuten und acht Sekunden das Sieges-Goal. Der 22-jährige Guerra traf genau ins Lattenkreuz.

Dass Davos die Partie gewinnen würde, überraschte am Ende nicht mehr. Die Bündner spielten äusserst clever. Sie wirkten kräftiger, vifer, schneller. Eine Minute vor Samuel Guerras 3:2 war bereits Dick Axelsson ganz alleine vor Marco Bührer aufgetaucht. Den zweiten Torschuss in der Overtime vermochte Bührer wenig später nicht mehr zu parieren. Bührer kam lediglich zu 19 Paraden, beim ersten Davoser Ausgleich durch Perttu Lindgren machte er keine gute Figur. Auf der Gegenseite wehrte Leonardo Genoni 29 Schüsse ab.

Auch der SC Bern spielte gut. Während der regulären Spielzeit befanden sich meist die Berner im Vorteil. Aber zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen wurden die Mutzen durch ein Gegentor in der Schlussminute zu einer Overtime genötigt. Am Samstag war Harri Pesonen für Lausanne 50 Sekunden vor Schluss noch der 1:1-Ausgleich gelungen. Jesse Jönsuu schoss die Berner dann erst in der Verlängerung in die Halbfinals. Gegen Davos fiel der Ausgleich zum 2:2 noch später: Verteidiger Félicien DuBois bezwang Goalie Marco Bührer 11,5 Sekunden mit einem platzierten Handgelenkschuss. Diesmal reicht es in der Verlängerung aber nicht mehr zum Happy-end.

Die Berner hatten ihre Davoser Gäste zum späten Ausgleichstreffer regelrecht eingeladen. Innerhalb von 97 Sekunden leisteten sich im Finish Eric Blum, Alain Berger und Martin Plüss drei Strafen. 189 Sekunden überstand der SC Bern in Unterzahl noch, davon zwei Minuten lediglich zu dritt. Mit sechs gegen vier Feldspielern gelang den Bündnern aber mit der allerletzten Chance doch noch das 2:2.

Zuvor hatte alles darauf hingedeutet, dass die Berner dieses erste Spiel nicht unverdient, aber dennoch glückhaft gewinnen würden. Dem Kanadier Bud Holloway war das 2:1 für Bern nach 31 Minuten und nach der stärksten Phase der Davoser gelungen. Beide Berner Goals in der regulären Spielzeit erzielte die zweite Angriffsformation mit den Söldnern Holloway, Byron Ritchie und Jesse Jönsuu; beide Male war Holloway erfolgreich. Schon zu dem Zeitpunkt hätte aber Davos führen können: Die Gäste beklagten zwischen der 27. und der 35. drei Pfostenschüsse. Mauro Jörg traf beim Stand von 1:1 zweimal die Stange; der dritte Stangenschuss durch Gregory Hofmann erfolgte nach Berns zweiter Führung im Spiel.

Die Davoser rannten 45 Minuten lang Rückständen hinterher, weil sie sich Fehler und unnötige Strafen leisteten. Nach nur 71 Sekunden kam Bern bereits zum ersten Goal. In den sieben Spielen in der Viertelfinalserie hatten die Berner von Lausanne kein derartiges Geschenk erhalten wie von Davos schon nach nur einer Minute. Dick Axelsson wollte backhand aus der eigenen Zone hinaus befreien, der Puck wurde von Berns Back Philippe Furrer jedoch abgefangen und Holloway befand sich darauf ganz allein vor Leonardo Genoni. Ausserdem leisteten sich die Davoser zwischen der 12. und der 53. Minute vier Ausschlüsse hintereinander, drei davon wegen unnötiger Vergehen in der Angriffszone. Die zweite Powerplay-Chance führte schliesslich zu Berns zweitem Treffer.

Bern – Davos 2:3 (1:1, 1:0, 0:1, 0:1) n.V.

16’053 Zuschauer. – SR Massy/Wiegand, Fluri/Kaderli. – Tore: 2. Holloway (Philippe Furrer) 1:0. 18. Lindgren (Paschoud) 1:1. 31. Holloway (Gragnani, Martin Plüss/Ausschluss Dino Wieser) 2:1. 60. (59:48) Félicien DuBois (Paulsson, Ambühl/Ausschluss Martin Plüss) 2:2 (ohne Torhüter). 69. (68:08) Samuel Guerra (Paulsson) 2:3. – Strafen: je 4mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Martin Plüss; Paulsson.

Bern: Bührer; Beat Gerber, Blum; Jobin, Philippe Furrer; Krueger, Gragnani; Kreis, Flurin Randegger; Alain Berger, Martin Plüss, Tristan Scherwey; Holloway, Ritchie, Jönsuu; Bertschy, Ruefenacht, Simon Moser; Gardner, Reichert, Pascal Berger.

Davos: Genoni; Félicien DuBois, Kindschi; Heldner, Forster; Jan von Arx, Samuel Guerra; Schneeberger, Paschoud; Marc Wieser, Ambühl, Dino Wieser; Gregory Hofmann, Lindgren, Axelsson; Sciaroni, Samuel Walser, Paulsson; Simion, Corvi, Jörg.

Bemerkungen: Bern ohne Kobasew, Loichat (beide verletzt) und Cloutier (überzähliger Ausländer), Davos ohne Koistinen und Reto von Arx (beide verletzt). – Pfostenschüsse: Jörg (27./30.), Gregory Hofmann (35.). – Timeouts: Bern (58:53); Davos (54.).

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